Bambus

Bambus (Bambuseae) ist eine Tribus von Süßgräsern, deren verschiedene Gattungen in Asien, Nord- und Südamerika sowie in Australien natürlich vorkommen. Die Sprossachse eines Bambus kann verholzt oder nicht verholzt sein, wobei die in Mitteleuropa vorkommenden Gewächse fast durchweg verholzt sind. Die Halme des Bambus können mehrere Meter hoch werden. Bei optimalen Bedingungen kann Bambus je nach Art bis zu 1 m pro Tag wachsen und selbst unter durchschnittlichen Bedingungen sind noch 10 cm Wachstum pro Tag möglich.

Warum ist Bambus so stabil?

Verholzte Bambusarten enthalten große Mengen des festen Biopolymers Lignin, welches in die Zellwände der Pflanzen eingelagert wird. Lignine sind wesentlich für die Festigkeit von pflanzlichem Gewebe verantwortlich. Nur mit Lignin können größere landlebende Pflanzen ausreichende Stabilität erhalten, um natürlich in die Höhe zu wachsen.

Welcher Bambus eignet sich für den Garten?

In mitteleuropäischen Gärten sind vornehmlich die beiden Bambusgattungen Schirmbambus (Fargesia) und Flachrohrbambus (Phyllostachys) vertreten, da sie mit den klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen. Ein bedeutender Unterschied zwischen beiden Gattungen ist die Länge ihrer Wurzelstöcke (Rhizome), die für die Ausbreitung der Pflanze verantwortlich sind: Während Schirmbambus horstig wächst, sodass seine Wurzelstöcke tief in die Erde eindringen und sich dafür nur über eine kleine Fläche verbreiten, treibt der Flachrohrbambus sehr lange Wurzelstöcke, die jährlich um einige Meter weit wachsen können. Im Garten muss eine unkontrollierte Ausbreitung des Flachrohrbambus daher schon beim Pflanzen durch eine sogenannte Rhizomsperre verhindert werden.

Wie pflegt man Bambus?

Vor allem horstig wachsender Bambus ist pflegeleicht. Er ist winterhart, sollte aber im Frühling gepflanzt werden, damit er genügend Zeit hat, sich bis zum Winter fest im Boden zu verwurzeln. Bambus bevorzugt gut durchlässigen und humusreichen Boden. Bereits beim Einpflanzen sowie im Abstand von jeweils einigen Monaten sollte er gedüngt werden, da das schnelle Wachstum der Pflanze mit einem hohen Nährstoffverbrauch einhergeht. Abgestorbene und dünne Halme sollten regelmäßig entfernt werden, um das Wachstum des Bambus zu fördern.

Welche Pflanzen passen zu Bambus?

Bambus ist ein bedeutendes Gestaltungselement der chinesischen Gartenkunst und wurde in den letzten Jahren auch in europäischen Gärten immer beliebter. Er wird beispielsweise als Hecke zur optischen Trennung von Gartenbereichen bzw. als Sicht- und Windschutz verwendet. Japanischer Ahorn, Bananenstauden und Florida-Hartriegel harmonieren z.B. sehr gut mit Bambus. Passende Farbakzente für eine asiatische Atmosphäre bilden zartrosa Pfingstrosen und das auffällig rot leuchtende Schaublatt. Ein kontrastreicheres Bild wird beispielsweise durch die Kombination von Bambus mit verschieden hohen Gräsern, Christrosen, Hibiskus-Stauden und einem Essigbaum geschaffen.