Frühlingsanfang

Der Frühlingsanfang markiert den Beginn der Jahreszeit Frühling und kann auf verschiedene Art definiert werden: meteorologisch, kalendarisch oder phänologisch. Während der meteorologische Frühlingsanfang anhand der physikalischen Vorgänge in der Erdatmosphäre und der kalendarische astronomisch durch die sogenannte Tag-und-Nacht-Gleiche festgelegt werden, richtet sich der phänologische Frühlingsanfang nach periodisch wiederkehrenden biologischen Prozessen wie dem Entwicklungsstand von Frühlingsblumen. Darauf aufbauend wird der Frühling in Mitteleuropa phänologisch in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling unterteilt.

Wann ist Frühlingsanfang?

In der Meteorologie werden die Jahreszeiten stets in vollen Monaten, also vom jeweils ersten bis zum jeweils letzten Tag des Monats, gerechnet. Dies vereinfacht die statistische Auswertung meteorologisch relevanter Werte wie der Temperatur und lässt Verallgemeinerungen über einzelne Monate zu. Aus derselben Motivation heraus hat die Weltorganisation für Meteorologie in der Vergangenheit festgelegt, dass immer jeweils drei Monate einer Jahreszeit zugehörig sein sollen. Zugeordnet werden die Jahreszeiten Sommer und Winter anhand ihres Temperaturverlaufs – der Sommer (1. Juni bis 31. August) ist die wärmste Periode und der Winter (1. Dezember bis 28. Februar) die kälteste. Frühling und Herbst werden als die beiden übrigen Drei-Monats-Intervalle (September, Oktober und November sowie März, April und Mai) definiert. Daher fällt der meteorologische Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel stets auf den 1. März und auf der Südhalbkugel stets auf den 1. September.

Der kalendarische Frühlingsanfang richtet sich dagegen nach dem astronomischen Frühlingsanfang, also nach dem Sonnenstand: Die Sonne steht zweimal im Jahr genau über dem Äquator senkrecht, sodass dadurch auf der ganzen Erde sowohl Taghelle als auch Nachtdunkelheit jeweils etwa 12 Stunden lang andauern. Diese sogenannte Tag-Nacht-Gleiche definiert astronomisch jeweils den Frühlings- und Herbstanfang. Der davon abhängige kalendarische Frühlingsanfang fällt auf der Nordhalbkugel gewöhnlich auf den 20. oder 21. März, seltener auch auf den 19. März. Auf der Südhalbkugel liegt er zwischen dem 22. und 23. September (was dem Herbstanfang auf der Nordhalbkugel entspricht).

Warum variiert der Frühlingsanfang zeitlich?

Während der meteorologische Frühlingsanfang jedes Jahr auf denselben Tag fällt, variiert der astronomische Frühlingsanfang. Zwischen zwei astronomischen Frühlingsanfängen liegt eine Zeitspanne von 365 Tagen, 5 Stunden und 49 Minuten. Die Tag-Nacht-Gleiche verschiebt sich also jedes Jahr um 5 Stunden und 49 Minuten nach hinten. Diese zeitliche Verschiebung wird im gregorianischen Kalender durch die Schaltjahre ausgeglichen. Die Schaltregel lässt jedoch erst eine gewisse Verschiebung auflaufen, bevor sie diese durch einen Schalttag korrigiert. Dadurch entsteht für den kalendarischen Frühlingsanfang ein Schwankungsbereich von etwa 18 Stunden.