Mohn

Mohn (Papaver) ist eine Gattung, die zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) gehört und bis zu 120 Arten umfasst. Bei den Mohn-Arten handelt es sich um krautige Pflanzen mit meist borstig behaarten Stängeln und roten bis gelben Blüten. Zu seiner Verbreitung bildet Mohn Kapselfrüchte aus, welche die Samen der Pflanzen enthalten. Aufgrund seines hohen Gehalts an Alkaloiden können aus Mohn Arzneimittel und Drogen gewonnen werden.

Welche Arten von Mohn gibt es?

Bedeutsam als Kulturpflanze ist die Art Schlafmohn (Papaver somniferium): Die Samen des Schlafmohns werden als Nahrungsmittel verwendet und sind beispielsweise auch in gemahlener Form als sogenannter Backmohn im Handel erhältlich, der für Gebäck und andere Süßspeisen verwendet wird. Zudem wird Schlafmohn zur Gewinnung von Rauschmitteln und schmerzstillenden Arzneimitteln verwendet. Im Milchsaft des Mohns sind insgesamt vierzig Alkaloide enthalten, zu denen Morphin, Codein und Thebain gehören. Die getrocknete Form des Milchsafts wird Opium genannt.

Zur Gewinnung von Morphin wird auch Arznei-Mohn (Papaver bracteatum Lindl) verwendet. Anders als beim Schlafmohn kann das Morphin bei dieser Art nur mithilfe industrieller Verfahren gewonnen werden, wodurch Missbrauch erschwert wird. Einige Sorten des Arznei-Mohns sowie dessen Kreuzungen mit dem Orientalischen Mohn (Papaver orientale) werden auch als Zierpflanzen genutzt.

In Mitteleuropa wild wachsend ist der Klatschmohn (Papaver rhoeas). Sein Milchsaft und seine Samen enthalten ebenfalls Alkaloide. Das Hauptalkaloid ist das schwach giftige Rhoeadin. Bei Kindern kann eine Vergiftung mit Klatschmohn zu Symptomen wie Bauchschmerzen und Erbrechen führen. Klatschmohn wächst am besten in Getreidefeldern, wird heute aber durch den Einsatz von Herbiziden immer mehr zurückgedrängt. An ungespritzten Ackerrandstreifen findet man den Mohn jedoch noch häufig. Er blüht dort von Mai bis Juli, wobei ein Exemplar nur zwei bis drei Tage lang in Blüte steht. Als Zierpflanze werden Sorten des Klatschmohns unter dem Namen „Seidenmohn“ in verschiedenen Farbvarianten angeboten.

Während Klatschmohn nährstoff- und kalkreiche Lehmböden bevorzugt, wächst in sandigen Böden Saat-Mohn (Papaver dubium) besser. Im Gegensatz zum auffällig scharlachroten Klatschmohn ist dieser blass rot gefärbt.