Orangerie

Was ist eine Orangerie?

Eine Orangerie ist ein Gewächshaus für Zitruspflanzen und andere exotische Gewächse. Als Gebäude mit gleichzeitig gärtnerischer und repräsentativer Funktion wurden Orangerien vor allem im 17. und 18. Jahrhundert als Bestandteil von barocken Schloss- und Gartenanlagen errichtet. Ein Orangeriegebäude verfügt typischerweise über große und bis zum Boden reichende Fenster sowie herrschaftliche Gestaltungsformen wie Triumphbögen. Die Grundfläche der Gebäude ist in den meisten Fällen entweder ein Rund oder ein Halbrund. Bekannte Orangerien in Deutschland sind beispielsweise der Zwinger in Dresden und das Orangerieschloss in Potsdam.

Woher kommt der Begriff Orangerie?

Der Begriff Orangerie ist abgeleitet von den Zitruspflanzen, speziell den besonders beliebten Orangenbäumen, die ab dem 16. Jahrhundert aus Asien nach Europa eingeführt wurden. Die immergrünen Bäume waren zum einen wegen ihres Dufts und ihrer Früchte sehr gefragt und hatten zum anderen einen hohen repräsentativen Wert als exotische und weitgereiste Pflanzen. Sie galten außerdem als Symbole für Macht und Herrschaft. Während zu Beginn mit dem Begriff Orangerie allerdings noch die Sammlung von Orangen- und anderen Zitrusbäumen selbst bezeichnet wurde, fand im 18. Jahrhundert eine Begriffsübertragung auf die temperierten Gebäude statt, die man erbaut hatte, um die frostempfindlichen Gewächse überwintern zu können.

Später wurden Orangerien mit verstärkt repräsentativer Funktion errichtet, in denen dann beispielsweise auch Ausstellungen und Bankette veranstaltet wurden. Mit sinkendem Interesse an der Orangenzucht und den Orangerien im ausgehenden 18. Jahrhundert kamen stattdessen abwechslungsreichere tropische Gewächshäuser in Mode, in denen auch andere importierte Pflanzen gepflanzt und aufbewahrt wurden.