Passionsblume

Die Passionsblume (Passiflora) ist eine Gattung aus der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) und umfasst etwa 530 Arten. Die meisten dieser Arten sind in tropischen und subtropischen Gebieten in Südamerika und den angrenzenden Regionen beheimatet. Es handelt sich dabei um krautige bis verholzende Kletterpflanzen, die eine Höhe von mehreren Metern erreichen können. Das auffälligste Merkmal der Passionsblume sind ihre Blüten, die je nach Art einen Durchmesser von rund 1 bis 18 cm haben können. Die Passionsblume wird in Mitteleuropa als Zierpflanze immer beliebter. Einige Arten haben jedoch eine sehr geringe Frostresistenz und nehmen sogar schon bei Temperaturen unter 20 °C Schaden, sodass sie nur als Zimmerpflanzen infrage kommen.

Wann bekommt die Passionsblume Früchte?

Botanisch gesehen handelt es sich bei den Früchten der Passionsblume um Beeren. Bei richtiger Pflege, ausreichend Sonnenlicht und Wärme blüht die Passionsblume dauerhaft vom späten Frühling bis zum Herbst und entwickelt je nach Art in dieser Zeit auch Früchte. Nur einige Arten tragen jedoch auch für den Menschen essbare Früchte. Zu den bekanntesten unter ihnen gehört die Art Passiflora edulis, die je nach Sorte z.B. die Purpurgranadilla und die Gelbe Granadilla tragen kann. Im mitteleuropäischen Handel werden diese eiförmigen Früchte meist als Passionsfrucht oder Maracuja bezeichnet. Sie schmecken süß-sauer und enthalten viel Vitamin C. Auch Passiflora ligularis und Passiflora quadrangularis tragen essbare Passionsfrüchte. Sie werden als Nutzpflanzen in größeren Kulturen angebaut. Die in Deutschland als Topfpflanze sehr beliebte Blaue Passionsfrucht (Passioflora caerulea) trägt zwar Früchte, diese sind jedoch ungenießbar.

Woher kommt der Name Passionsblume?

Christliche Einwanderer in Südamerika sahen in den Blüten der Passionsblumen verschiedene Symbole der Passion Christi: So sollen z.B. ihre zehn Blütenblätter die zehn bei der Kreuzigung anwesenden Apostel, ihre fünf Staubblätter die fünf Wundmale Jesu Christi und ihr Fruchtknoten den Kelch des letzten Abendmahls symbolisieren. In Anlehnung an den biblischen Leidensweg wurde die Pflanze von ihnen daher „Passiflora incarnata“ genannt. Der Bestandteil „Passiflora“ ist dabei von „Passion“ abgeleitet. Der Bestandteil „incarnata“ bezeichnet die Pflanze in Anlehnung an die Auferstehung Jesu als “die Fleischgewordene”.

Welche Bedeutung hat die Passionsblume?

Anknüpfend an die Namensgebung der Passionsblume und deren christlichen Hintergrund ist die Pflanze vor allem in christlich geprägten Kulturen ein Sinnbild für den Leidensweg Christi und seine Opfer, die er laut christlichem Verständnis zugunsten der ganzen Menschheit gebracht hat: Sie erinnert daran, dass er stellvertretend für die Sünden aller Menschen gestorben und wiederauferstanden ist.