Das Mobilfunklexikon von Tchibo

Was bedeutet Midi?

Midi (Musical Instrument Digital Interface) ist ein Übertragungsprotokoll für Musikdateien, das im Jahr 1982 eingeführt wurde. Gespeichert werden nur Steuerbefehle wie z. B. Tonhöhe, Tondauer, Lautstärke und die Zuordnung zu einem „Instrument”. Die eigentlichen Sounds werden aus einer Soundbank abgerufen, die auf dem Abspielgerät vorhanden sein muss. Auf diese Weise kann vermieden werden, große Audiodateien zu übertragen.
Die Technik, die ursprünglich für Musiker entwickelt wurde und sich an der Leistung damaliger Computer orientierte, steht heute für mobile Geräte zur Verfügung. In Smartphones wird sie meist zur Speicherung polyphoner (mehrstimmiger) Klingeltöne genutzt, wobei maximal 128 Stimmen gleichzeitig möglich sind. Zur Bearbeitung der Midi-Dateien stehen ausgereifte Werkzeuge zur Verfügung. Oft soll jedoch lediglich eine bestehende Midi-Datei in der Länge angepasst werden. Ein Klingelton soll möglichst sofort beginnen und, speziell am Anfang, keine Pause aufweisen. Für einfache Schnittaufgaben dieser Art gibt es ebenfalls eine breite Auswahl von Software, die fast durchweg kostenlos ist.
Die fertigen Dateien werden als Standard-Midi-Files (SMF) abgespeichert. Die zugehörige Dateiendung heißt „.mid”. Die im Unterschied zu Audiodateien sehr geringe Dateigröße prädestinierte das Midi-Format von Beginn an für den Einsatz in Verbindung mit Computern, deren Leistungsfähigkeit, Speicherkapazität und Bandbreite der Übertragungswege begrenzt sind. Insbesondere der Einsatz im Internet bot sich an. Bis heute gibt es Sammlungen von Midi-Files, die nahezu jedes denkbare Musikstück bereithalten. Die musikalische Umsetzung ist dabei sehr unterschiedlich. Handys, die polyphone Klingeltöne unterstützen, können Midi-Dateien abspielen und halten dafür einen Fundus an Sounds bereit, die von der jeweiligen Midi-Datei angesteuert werden.