Das Mobilfunklexikon von Tchibo

Was ist ein Multilink?

Multilink bezeichnet die simultane Verwendung mehrerer Zeitschlitze (Timeslots, TS) bei der Datenübertragung. Für jeden Sender stehen dabei bestimmte Zeitfenster zur Verfügung, in denen seine Datenpakete übertragen werden können. Der GPRS-Standard erreicht bei der Bündelung aller 8 technisch möglichen Slots eine Übertragungsrate von max. 171,2 KB pro Sekunde. In der Praxis wird diese jedoch eingeschränkt.

Einschränkende Faktoren können das mobile Endgerät oder das Mobilfunknetz selbst sein. Gründe für die Limitierung der verwendeten Timeslots bzw. Uplinks und Downlinks sind ein erhöhter Rechenaufwand und ein entsprechend steigender Energieverbrauch. Realisiert werden üblicherweise Übertragungen mit 4 Downlinks (Empfangen) und 2 Uplinks (Senden). Das Multiplexing sowie die Features des GPRS-Verfahrens werden vom Global System for Mobile Communication (GMS) definiert. Die Abrechnung erfolgt nicht zeit-, sondern volumenbezogen.

Die Spezifikation des Endgerätes gibt Auskunft darüber, ob es in der Lage ist, gleichzeitig zu senden und zu empfangen (Class A). Die meisten handelsüblichen Mobiltelefone können nur senden oder empfangen, aber nicht beides gleichzeitig. Die Hardware des einzelnen Gerätes entscheidet zusätzlich darüber, ob während eines Telefongespräches ein Datenaustausch über das Internet möglich ist. Das Betriebssystem des Handys entscheidet in Verbindung mit der Hardware außerdem, wie ein eingehender Anruf während einer Datenübertragung behandelt wird. Kann das Gerät nicht gleichzeitig senden und empfangen, dann wird ein Anruf zunächst signalisiert. Wird dieser Anruf angenommen, pausiert automatisch die Verbindung mit dem Internet (Class B). Wenn das Gerät nur während einer Anmeldung bei einem GPRS-Dienst Daten austauschen kann, gehört es zur dritten Klasse (Class C).