Segelwerk
Kaffeerösterei aus Leipzig

Unser Segelwerk hat drei Kapitäne aus unterschiedlichen Disziplinen. Gemeinsam importieren, rösten und vertreiben wir Kaffee, der ausschließlich mit Frachtsegelschiffen aus Lateinamerika über den Ozean kommt. Transport per Segelschiff deswegen, weil Windkraft derzeit die einzige Alternative zur Containerschiffahrt darstellt. Außerdem kaufen wir nur bio-zertifizierten Kaffee und bezahlen die Produzenten fair. Unser Kaffee gehört vermutlich zum nachhaltigsten in ganz Deutschland. Ohne Mist jetzt!

Der Wind in unseren Segeln: was uns wichtig ist

Wir Segelwerker lieben Kaffee perfekt! Wir lieben die vollen, roten Kaffeekirschen am Strauch, das Knistern beim Rösten und den Kick beim Genießen. Perfekt heißt aber auch: ökologisch angebaut, fair bezahlt und nahezu emissionsfrei über den Ozean geschippert. Das geht nur per Windkraft. Mit einem Frachtsegler. Perfekter Genuss, konsequent nachhaltig.

Unser Bohnen-Portfolio

Wir nehmen ausschließlich Spezialitätenkaffees aus kleinbäuerlichem Anbau in unser Bohnen-Portfolio auf. Uns sind Bauern und Bäuerinnen wichtig, die ihr Handwerk verstehen und ihre Parzellen mit Leidenschaft und Sorgfalt bearbeiten. Alle unsere Produzenten und Produzentinnen sind in Kooperativen organisiert, die die zertifizierten Biokriterien erfüllen und die Grundsätze des Fairen Handels einhalten. Gemeinsam besprechen wir auf Augenhöhe, welches Preisniveau angemessen und erforderlich ist – am Ende liegt das immer über dem gängigen Fairtrade-Preisniveau. Und das ist gut so!

Volle Windkraft voraus!

Die Kaffeebohnen importieren wir klimaschonend und nahezu ohne CO2-Ausstoß per Segelschiff, weil Windkraft derzeit die einzige Alternative zur Containerschiffahrt darstellt. Containerschifffe stehen für die Verschmutzung der Weltmeere durch Schweröl, den Ausstoß von Unmengen CO2, für oft miserable Arbeitsbedingungen der Crews und für die Beeinträchtigung der Meeres-Ökosysteme. Wir werden dieses System in naher Zukunft nicht ändern können, aber wir können einen Anfang machen.

5 Fragen an Jörg von Segelwerk:
5 Antworten
beantwortet von Jörg Pfeifer, Journalist, Autor und TV-Produzent, zuständig für die Themen „Sauberer Seetransport“ und „Fairer Handel“ bei Segelwerk
① WARUM HABT IHR DIESEN NAMEN FÜR EURE RÖSTEREI GEWÄHLT?
Kaffee ist Handwerk. Segeln ist Handwerk. Ganz einfach!

② WAS HAT EUCH MOTIVIERT KAFFEERÖSTER ZU WERDEN?
Für die meisten Kaffeetrinker – bis vor ein paar Jahren auch für mich – kommt Kaffee als recht einfaches Produkt daher. Doch der Kaffeekosmos ist nahezu unendlich. Sich beim Duft von einer Tasse Kaffee vorzustellen, wie gerade diese Bohnen in meine Tasse gefunden haben, mit ihrem ganz eigenen Geschmack, ihrer eigenen Anbau- und Verarbeitungsgeschichte sowie Identität – das erfüllt mich mit Ehrfurcht. Und immer wieder mit Staunen. Weiterhin bietet der Kaffeehandel eine wirkungsvolle Möglichkeit, die Lebensverhältnisse der Farmer*innen in den Anbauländern spürbar zu verbessern. Wenn man es richtig macht, kann Kaffee enorm viel bewirken. Das ist Motivation ... und Auftrag.

③ WANN/WOBEI MACHT EUCH DAS "RÖSTER-SEIN" BESONDERS SPAß?
Für mich gibt es zwei Highlights: Zum einen liebe ich es zu beobachten, mit wieviel Leidenschaft und Hingabe die Farmer*innen von ihrem Kaffee erzählen. Gerade nach einem stundenlangen Ritt auf einem Maultier hinauf in die Sierra Nevada (Kolumbien) oder nach einer schweißtreibenden Wanderung durch die bewaldeten, abschüssigen Kaffeeparzellen – da lässt meine Kondition irgendwann nach, während die Produzenten und Produzentinnen dann erst so richtig in ihrem Element sind. Großartig. Und zu Hause gibt es DAS Highlight für alle Sinne: wenn der Kaffee aus dem Röster entlassen wird. Es knistert, duftet, es bietet sich der wunderbare Anblick perfekt gerösteter Bohnen, die beim Temperaturtest auf der Handfläche eine wohltuende Wärme ausstrahlen. Klingt etwas dick aufgetragen, aber isso!

④ WIE TRINKST DU DEINEN KAFFEE AM LIEBSTEN?
Als Espresso aus der Herdkanne. Dazu Vollmilch, per Hand aufgeschäumt und so eingeschenkt, dass sich im Latte die Schichten sauber trennen. Dazu Sonne im Gesicht und einen Blick auf die See – perfekt!

⑤ WIE LAUTET EUER RÖSTEREI-MOTTO?
Bester Kaffee – frisch geschonert!

Wir rösten den Kaffee in kleinen Chargen zu je 15 kg auf einem traditionellen Trommelröster. Die Rösterei in Leipzig–Plagwitz gehört Sven, der seit Jahren Kaffeespezialitäten und eigene Mischungen in seinen beiden Cafés im Szene-Herzen Leipzigs anbietet.

Wir importieren Rohkaffee, also grüne Kaffeebohnen, die im Ursprungsland aufwendig auf einen sehr geringen Feuchtigkeitsgrad heruntergetrocknet wurden.

Unser Lieblingskaffee:
Red Pirate Espresso Bio

Gefährlich gut: Unser Espresso-Pirat hat einen kräftigen Körper, eine charmante Süße und Aromen von Schokolade, gebrannten Mandeln und dunklen Kirschen. Er hat einen Abgang, der in Erinnerung bleibt. Soviel zu den Gemeinsamkeiten mit seinem Namensgeber …

  • Segelwerk - Red Pirate Espresso Bio - 250 g Ganze Bohne
Segelwerk
Kakao, gebrannte Mandeln, dunkle Kirschen
Intensität:56 Röstung:56
250 g Ganze Bohne
1290
1097
€/kg 43,88
Schnellansicht
Diesen Espresso trinke ich am liebsten als Cappuccino, weil der rote Pirat genug Wumms hat, um sich gegen ein bisschen Milchschaum durchzusetzen.
Jens Geschäftsführer (Einkauf und Import)
Dieser Kaffee stammt aus zwei Welten – zu 60% aus Kolumbien und zu 40% aus Honduras. In Kolumbien ging es mit Maultieren hinauf in die Sierra Nevada, zu Wilnain Vergel und seinem Vater Edinael, die dort oben ihren Kaffee anbauen. Ich hatte meine kleine Tochter Helen dabei, die sich in der seeeehr rustikalen Finca der Familie sehr wohl fühlte – und herzlich aufgenommen wurde. Jörg, der die Bäuerinnen des Honduras-Anteils besuchte, sprach ebenfalls von großer Gastfreundschaft und einer beeindruckenden Leidenschaft für die Kaffeebohnen, die hinter der jeweiligen Finca wachsen. Dieser Kaffee ist über 7000 Seemeilen gesegelt. Klimaschonend. Der Honduras–Anteil kam mit dem Schoner „Avontuur“, der Rohkaffee aus Kolumbien mit dem Segler „Gallant“.

Wir sind stolz auf die guten Beziehungen zu den Bauern und Bäuerinnen in den Anbauregionen. Die meisten davon in Kolumbien und Honduras kennen wir persönlich. Es ist ein Kontakt auf Augenhöhe, ein vertrauensvoller Austausch zwischen zwei Welten.

In Honduras traf Jörg die Farmerin Lorenza Nicolas, die ihn sehr beeindruckt hat. Die alleinerziehende Mutter (hier zu sehen mit ihrem Sohn) hat noch mit Mitte 50 ein eigenes Kaffeefeld aufgebaut und damit den Sprung in die Selbständigkeit gewagt.

Zubereitungsempfehlung unseres Red Pirate
Der Bio-Espresso eignet sich zur Zubereitung im Vollautomaten, im Herdkännchen, im Siebträger und als „Türkischer Kaffee“. Am besten schmeckt er uns persönlich als Cappuccino.

In der Siebträgermaschine:

1. Wassertemperatur der Siebträgermaschine auf 94°C einstellen.

2. Wir empfehlen 18,5 g Kaffee. Am besten frisch mit der Handmühle oder einer elektrischen Kaffeemühle gemahlen – sehr feiner Mahlgrad.

3. Siebträger mit Doppelauslass verwenden. Der Siebträger muss vorgewärmt, absolut trocken und frei von Kaffeeresten sein.

4. Mit circa 20 kg Druck den Kaffee mit einem Tamper anpressen. Wichtig: Darauf achten, dass gerade getampert wird.

5. Espressomaschine für circa 3 Sekunden einschalten, damit Dampf und zu heißes Wasser abgelassen werden und ein Verbrennen des Kaffees beim Bezug vermieden wird.

6. Nach 28 bis 32 Sekunden sollten 38 ml Kaffee aus der Siebträgermaschine rausgelaufen ein.