Brautstrauß

Der Brautstrauß ist ein traditioneller Bestandteil von Hochzeitsfeiern. Er wird vom Bräutigam besorgt und vor der Kirche der Braut überreicht. Die Gestaltung des Brautstraußes orientiert sich heute an der Hochzeitsdekoration und vor allem am Brautkleid – denn schließlich trägt die Braut den Strauß nicht nur beim Eintritt in die Kirche, sondern auch auf den Hochzeitsfotos. Klassiker bei der Wahl der Blumen sind Rosen und Callas, aber auch Pfingstrosen, Orchideen, Hortensien und Rittersporn werden oft verwendet.

Warum wirft man den Brautstrauß?

Das Tragen des Brautstraußes ist eine Tradition, die vermutlich bereits seit der Renaissance besteht und weniger aus ästhetischen, als aus praktischen Gründen eingeführt wurde: Damals trugen Bräute duftende Blumensträuße, die unangenehme Gerüche in der Kirche überdecken und dadurch die Braut vor Ohnmachtsanfällen bewahren sollten. Wie lange man bereits den Brautstrauß wirft, ist nicht belegt, doch soll der Brauch Glück bringen und den Übergang von Braut zu Ehefrau markieren. Die Braut stellt sich dazu nach der Kirche, um Mitternacht am Hochzeitstag oder zum Ende der Hochzeitsfeier vor die unverheirateten weiblichen Hochzeitsgäste, wendet ihnen den Rücken zu und wirft ihren Brautstrauß in die Gruppe. In Mitteleuropa und Amerika gilt das Fangen des Straußes als Omen für eine baldige Hochzeit: Wer ihn fängt, soll die nächste glückliche Braut sein.

Wie bindet man einen Brautstrauß?

Ein Brautstrauß muss fest gebunden sein, wenn er dem Brauch entsprechend geworfen und gefangen werden soll. Dies ist bei einer Bindeweise als Biedermeierstrauß am einfachsten, bei dem die Blumen dicht in Form einer Halbkugel gestaltet werden.

Prinzipiell lassen sich die Bindetechniken in solche mit natürlichen Stielen, solche mit gedrahteten Stielen und Mischformen unterscheiden. Die Technik mit natürlichen Stielen unterscheidet sich nur unwesentlich von der Bindung eines gewöhnlichen Blumenstraußes und kann auch selbst vorgenommen werden: Die Stiele der Blumen werden nach und nach mit der einen Hand spiralförmig so in die andere Hand gegeben, dass sie sich an einem Punkt kreuzen. Der Straußgriff wird dadurch relativ dünn zusammengefasst und kann später besser von der Braut gehalten werden. Beginnen sollte man dabei mit der größten Blüte, die dann das Zentrum des Straußes bildet. Bietet der Strauß ein harmonisches Bild, wird der Griff abschließend mit einem Band umschlungen.

Gedrahtete Stiele können freier geformt und in jede gewünschte Position gebracht werden. Aufwendige Sträuße mit Wasserfalloptik entstehen mit ihrer Hilfe. Durch Mischtechniken, bei denen z.B. sehr dicke Stiele durch Draht ersetzt und nur bestimmte Stiele gedrahtet sind, können Gewicht und Griffstärke des Brautstraußes erhöht werden.