Heilpflanzen

Heilpflanzen, auch Heilkräuter oder Arzneipflanzen genannt, sind Pflanzen, die aufgrund der in ihnen enthaltenen Wirkstoffe für medizinische Zwecke, d.h. um Krankheiten zu heilen oder Krankheitssymptome zu lindern, verwendet werden. Sie dienen beispielsweise als Rohstoff für pflanzliche Arzneimittel, für Teezubereitungen und für Kosmetika. Die Heilkraft von Pflanzen war vermutlich bereits den frühen Vertretern der Gattung Homo bekannt. Ein frühes und bekanntes Schriftstück, in dem die Anwendung verschiedener Heilpflanzen festgehalten ist, ist beispielsweise der sogenannte Papyrus Ebers aus dem 16. Jahrhundert vor Christus.

Welche Arten von Heilpflanzen gibt es?

Ob eine Pflanze als Heilpflanze bezeichnet wird, ist abhängig von ihrer Verwendung und lässt sich nicht auf ihre botanische Zugehörigkeit oder ihre Wuchsform zurückführen. Die medizinische Wirksamkeit der Pflanzen beruht oft auf Giften, die in verdünnter Form Anwendung finden: So enthalten beispielsweise Fingerhut und Maiglöckchen Herzglykoside, die bei Herzbeschwerden eingesetzt werden, Schlafmohn enthält Opiate, die als Narkotika wirken, und Ringelblumen enthalten Salicylsäure zur Abwehr von Pathogenen wie Bakterien, Viren und Pilzen.

Wo wachsen Heilpflanzen?

In Deutschland sind etwa 440 verschiedene Heilpflanzen heimisch, von denen rund 75 Arten auch in einigen deutschen Bundesländern angebaut werden. Die Hauptanbaugebiete sind Thüringen, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Ostfriesland.

Wer wild wachsende Heilpflanzen sammeln möchte, findet diese abhängig von der jeweiligen Art an unterschiedlichen Standorten. Allgemein sollte man aber darauf achten, die Pflanzen nicht in der Nähe von Straßen oder landwirtschaftlich genutzten Feldern zu pflücken, weil dort die Belastung durch Abgase bzw. Dünger und Pflanzenschutzmittel zu hoch ist. Zudem ist es notwendig, sich im Vorfeld gut über die jeweiligen Pflanzenarten zu informieren. Viele stehen beispielsweise unter Naturschutz und dürfen nicht gesammelt werden.