Stiefmütterchen

Mit dem Begriff Stiefmütterchen sind einige Arten aus der Gattung der Veilchen (Viola) gemeint, deren Blütenblätter sich auf charakteristische Weise gegenseitig bedecken. Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) ist beinahe in ganz Europa verbreitet und wächst dort beispielsweise auf Wiesen oder an Wegrändern. Es wird auch Ackerveilchen oder Mädchenaugen genannt. Heute gibt es außerdem zahlreiche Kulturformen des Stiefmütterchens, die aus Kreuzungen des Wilden Stiefmütterchens mit anderen Arten entstanden sind. Sie werden als Gartenstiefmütterchen (Viola wittrockiana) bezeichnet und sind in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.

Wie pflegt man Stiefmütterchen?

Am besten gedeihen Stiefmütterchen in humusreicher und lockerer Erde an einem sonnigen oder halbschattigen Standort. Der Boden sollte gut durchfeuchtet, aber nicht zu nass sein. Daher werden Stiefmütterchen nur bei Trockenheit gegossen. Im Winter überstehen sie niedrige Temperaturen und Frost, sofern sie nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Sie sollten deshalb beispielsweise durch eine Schicht aus Reisig oder Laub vor der Wintersonne geschützt werden.

Ausgesät werden Stiefmütterchen am besten im Sommer. Sie treiben dann spätestens im Frühling des nächsten Jahres aus. Zwar können auch Jungpflanzen, die kurz vor der Blüte stehen, in Gärtnereien gekauft und eingepflanzt werden, allerdings sind die selbst ausgesäten Blumen meist robuster.

Wie lange blühen Stiefmütterchen?

Gartenstiefmütterchen blühen in der Regel von April bis Oktober und haben damit eine relativ lange Blütezeit. Während das Wilde Stiefmütterchen auch mehrjährig sein kann, sind Gartenstiefmütterchen typischerweise zweijährig, wobei sie im ersten Jahr grünen und erst im zweiten Jahr blühen.

Warum heißt die Blume Stiefmütterchen?

Verantwortlich für die Namensgebung ist vermutlich die charakteristische Anordnung der Blütenblätter: Stiefmütterchen besitzen ein breites und auffällig gefärbtes unteres Blatt, das von zwei seitlichen Blättern bedeckt wird, die ihrerseits die oberen Blätter bedecken. In der volksetymologischen Deutung wird das untere Blütenblatt als „Stiefmutter“ bezeichnet, die seitlichen Blätter als „Töchter“ und die oberen Blätter sind die unterdrückten „Stieftöchter“.