Atommüll

Was ist eigentlich Atommüll?

Atommüll ist die umgangssprachliche Bezeichnung für radioaktiven Abfall, d.h. radioaktives Material, das nicht weiter nutzbar ist und entsorgt werden soll, um die davon ausgehenden Gefahren für Mensch und Umwelt zu minimieren. Atommüll entsteht vor allem bei der Gewinnung von Energie durch Atomkraftwerke.

Welche Möglichkeiten gibt es, Atommüll zu entsorgen?

Aus Mangel an praktikablen Technologien zur Wiederverwertung oder beschleunigten Zersetzung der radioaktiven Stoffe kann Atommüll derzeit nicht entsorgt, sondern lediglich gelagert werden. Um den Atommüll dabei möglichst dauerhaft von der Biosphäre fernzuhalten, werden heute in erster Linie Tiefenlager gesucht, die als sogenannte Endlager dienen sollen. Für eine Endlagerung müsste dabei gewährleistet sein, dass die geologische Barriere für sehr lange Zeiträume stabil bleibt und nicht z.B. durch Erdbeben verändert werden kann. Seit Jahren werden zudem weitere Vorschläge zur Entsorgung von Atommüll diskutiert, so beispielsweise die Verbringung von radioaktiven Abfällen ins Weltall. Dieser Vorschlag ist bisher aber u.a. an den hohen zu erwartenden Kosten und dem Risiko von Unfällen gescheitert.

Besonders problematisch für die Lagerung sind dabei auch sogenannte hochaktive Abfälle aus den Kernreaktoren, die vor allem durch abgebrannte Brennelemente entstehen. Diese sind derart radioaktiv, dass ihr Zerfallsprozess mit einer starken Wärmeentwicklung einhergeht, so dass sie ständig gekühlt werden müssen.

Wie lange strahlt Atommüll?

Wie lange Atommüll radioaktiv ist, ergibt sich aus seiner Zusammensetzung: Im Zuge des radioaktiven Zerfalls wandeln sich Atomkerne in andere Atomkerne um, die auch radioaktiv sein können. Im Lauf der Zeit entstehen dabei stabile Isotope, also nicht-strahlende Sorten von Atomen, in Abhängigkeit von der sogenannten Halbwertszeit. Sie entspricht dem Zeitraum, in dem die Hälfte des Ausgangsmaterials zerfällt. Die Halbwertszeiten der Isotope, die im Atommüll vorkommen, unterscheiden sich stark und reichen von einigen Minuten bis hin zu Millionen von Jahren. Oft liegen im Atommüll Gemische unterschiedlicher radioaktiver Isotope vor. Bei vielen langlebigen Stoffen wie z.B. Plutonium muss darüber hinaus erst ein Mehrfaches der Halbwertszeit vergehen, bis ihre Strahlung neutralisiert ist.