Biogas

Biogas ist energiereiches bzw. brennbares Gas, das durch den Zersetzungsprozess von Biomasse durch Bakterien und unter Luftabschluss entsteht. Es kann nahezu aus allen organischen und vergärbaren Abfällen wie Klärschlamm, Bioabfall oder Speiseresten sowie aus Wirtschaftsdünger, nicht genutzten Pflanzen oder gezielt angebauten Energiepflanzen gewonnen werden.

Wie und wo entsteht Biogas?

Biogas entsteht überall dort, wo organische Verbindungen unter Luftabschluss durch anaerobe Bakterien zersetzt werden. In der Natur ist das z.B. in Sümpfen oder Misthaufen der Fall. In Biogasanlagen wird Biogas in einem Gärbehälter nach demselben Prinzip hergestellt, wobei für eine höhere Effektivität der Gärbehälter auf Temperaturen um 40 °C aufgeheizt wird und die Stoffe während des Zersetzungsprozesses gerührt werden.

Der für die Nutzung wichtigste Bestandteil des entstandenen Biogases ist Methan. Je höher der Anteil dieses Inhaltsstoffes ist, desto energiereicher ist das Biogas. Neben Methan enthält das nicht aufbereitete Gas außerdem Kohlenstoffdioxid sowie eventuell Spuren von Stickstoff, Sauerstoff, Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Ammoniak. Vor allem Schwefelwasserstoff und Ammoniak müssen aus dem Biogas entfernt werden, um Gefährdung von Menschen, Geruchsbelästigung sowie Korrosionen in Motoren und Turbinen zu verhindern. Das entstandene Biogas wird daher gereinigt sowie getrocknet und bis zu seiner Nutzung gespeichert.

Wie wird Biogas genutzt?

Biogas kann zur Erzeugung von elektrischer Energie, zum Betrieb von Fahrzeugen, zur Einspeisung in das Gasversorgungsnetz oder zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Das Methan im Biogas ist ein Energieträger, dessen Energie bei Verbrennung in Wärmeenergie umgewandelt wird. In Deutschland ist die Verbrennung von Biogas in Blockheizkraftwerken (BHKW) am häufigsten, da in diesen durch die Nutzung von Abwärme sowohl elektrischer Strom als auch Wärmeenergie gewonnen werden kann: Mithilfe von Verbrennungsmotoren werden Generatoren für die Stromgewinnung betrieben. Die dabei anfallende Abwärme kann beispielsweise für die Beheizung des Gärbehälters bei der Herstellung des Biogases verwendet werden. Auch die Nutzung als Heizwärme im Haushalt oder in der Landwirtschaft bietet sich an.

Was sind Vor- und Nachteile von Biogas?

Bei Biogas handelt es sich um eine umweltfreundliche Energiequelle, die im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Erdgas unbegrenzt verfügbar und unabhängig von klimatischen Gegebenheiten ist. Ein Vorteil ist auch, dass ein Großteil der Rohstoffe, die für die Produktion von Biogas benötigt werden, prinzipiell kostenlos ist und z.B. in der Landwirtschaft ohnehin zur Verfügung steht. Biogasanlagen werden aus diesem Grund oftmals von Landwirten als zusätzliche Einnahmequelle genutzt. Ein Nachteil von Biogas ist, dass es sehr giftig und explosiv ist, weswegen die Produktion unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden muss. Unsachgemäße Handhabung oder auch nicht ausgereifte Techniken stellen Risikofaktoren dar.