Blockheizkraftwerk

Was genau ist eigentlich ein Blockheizkraftwerk?

Ein Blockheizkraftwerk, kurz BHKW, ist eine Anlage zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärmeenergie und elektrischem Strom. Der Vorteil eines Blockheizkraftwerks liegt im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen darin, dass Energieverlust durch ungenutzte Abwärme bei der Stromerzeugung vermieden werden kann. Brennstoffe werden dadurch eingespart und Energie effizient vor Ort genutzt.

Wie funktioniert ein Blockheizkraftwerk?

Das Funktionsprinzip eines Blockheizkraftwerkes basiert auf der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung. Das bedeutet, dass im Kraftwerk gleichzeitig mechanische Energie und nutzbare Wärme produziert wird, wobei die mechanische Energie meist unmittelbar im Anschluss in elektrischen Strom transformiert wird. Um die Kraft-Wärme-Kopplung bei der Energiegewinnung ausnutzen zu können, besteht ein Blockheizkraftwerk aus mehreren unterschiedlichen Bauteilen: Ein Verbrennungsmotor wird mit einem fossilen Brennstoff wie Erdgas oder einem alternativen Energieträger wie Biogas oder Biodiesel angetrieben, der wiederum einen Generator in Gang setzt. Dieser Generator wandelt die mechanische Energie des Motors in elektrische Energie um. Dabei wird gleichzeitig die anfallende Wärmeenergie aus Motorkühlwasser und Abgasen zur Erhitzung von Heizwasser genutzt.

Der Vorteil besteht bei dieser Methode auch darin, dass die sogenannte Abwärme direkt vor Ort verwendet werden kann und dadurch lange Transportwege und daraus folgende Energieverluste vermieden werden können. Mithilfe einer Absorptionskältemaschine bietet ein Blockheizkraftwerk im Sommer außerdem sogar umgekehrt die Möglichkeit, Wärme in Kälte umzuwandeln, um Gebäude zu klimatisieren. Aufgrund all dieser positiven Eigenschaften werden Blockheizkraftwerke vom deutschen Gesetzgeber als Hocheffizienztechnologie anerkannt und durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz seit dem 1. Januar 2009 staatlich gefördert. Abhängig von der Größe haben Blockheizkraftwerke durch die gekoppelte Nutzung der unterschiedlichen Energieformen einen Gesamtwirkungsgrad bis zu über 90 %.

Wann lohnt sich ein Blockheizkraftwerk?

Neben den größeren Kraftwerken, die durch die Energieversorger betrieben werden, gibt es auch modular aufgebaute Mikro- bzw. Mini-Blockheizkraftwerke. Diese kleineren Blockheizkraftwerke funktionieren prinzipiell ebenso wie ihre Vorbilder aus der Industrie. Sie wurden für Privathaushalte oder Kleingewerbe entwickelt und können dank ihrer Größe, die in etwa der Größe von zwei Waschmaschinen entspricht, problemlos im Keller von Ein- oder Mehrfamilienhäusern untergebracht werden. Der Leistungsbereich dieser kleinen Blockheizkraftwerke liegt bei unter 30 kWel.

Die Anschaffung eines solchen Blockheizkraftwerks lohnt sich eher bei einem konstant hohen Wärmebedarf, wie er beispielsweise bei Mehrfamilienhäusern oder Industriegebäuden anfällt. Damit sich der Erwerb auch für einen Privathaushalt lohnt, müsste ein Mikro-Blockheizkraftwerk rund 3500 bis 5000 Stunden pro Jahr arbeiten. Da aber die vergütete Einspeisung von überschüssigem elektrischem Strom in das öffentliche Netz möglich ist, kann sich eine Anschaffung mitunter auch für Privathaushalte lohnen. Die Anschaffungskosten sind im Verhältnis zu herkömmlichen Heizkesselanlagen zwar doppelt so hoch, werden aber staatlich gefördert.