CASTOR

CASTOR (von englisch „cask for storage and transport of radioactive material") ist ein international geschützter Markenname für Spezialbehälter zur Lagerung und zum Transport radioaktiver Substanzen, wie beispielsweise abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken. Inhaber der Marke CASTOR ist die Gesellschaft für Nuklear-Service, kurz GNS. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Castor auch für andere Behälter zur Aufbewahrung radioaktiver Abfälle verwendet.

Funktion eines CASTORs

Die ausgebrannten Brennelemente, wie sie in Atomkraftwerken anfallen, sind hoch radioaktiv. Um für den Transport und die Zwischenlagerung des sogenannten Atommülls genehmigt zu werden, muss ein CASTOR-Behälter daher die Strahlung der radioaktiven Substanzen sicher nach außen hin abschirmen, sodass die sogenannte Oberflächenortsdosisleistung maximal 0,35 Millisievert pro Stunde beträgt. Dies entspricht etwa einem Siebtel der Strahlendosis, der die Bevölkerung gewöhnlich pro Jahr ausgesetzt ist.

Aufbau eines CASTORs

Die zylinderförmige Grundform eines CASTOR-Behälters besteht aus Sphäroguss, einem speziellen und sehr widerstandsfähigen Gusseisen mit darin eingelagertem Kugelgraphit, oder Schmiedestahl und wird durch ein Doppeldeckelsystem verschlossen. Dieses besteht aus zwei Deckeln, zwischen denen sich ein leicht-flüchtiges Gas befindet. Das Gas dient dazu, eventuelle undichte Stellen sofort erkennbar zu machen.

Es gibt verschiedene Typen von CASTOR-Behältern. Heute werden häufig die Typen CASTOR V/19 oder CASTOR V/53 verwendet. Die Zahlen 19 bzw. 53 stehen dabei für die Anzahl an ausgedienten Brennelementen, welche die CASTOR-Behälter jeweils aufnehmen können. Ein CASTOR V/19 ist bei einem Durchmesser von etwa 2,5 Metern rund sechs Meter lang und wiegt im beladenen Zustand etwa 126 Tonnen. Rund 45 Zentimeter dicke Wände sorgen für den Einschluss des radioaktiven Materials.