Drehstrom

Der Begriff Drehstrom bezieht sich in der Regel auf den sogenannten Dreiphasenwechselstrom. Es handelt sich dabei um elektrischen Strom, der aus drei einzelnen Phasen bzw. aus drei sinusförmigen Wechselspannungen mit gleicher Frequenz besteht, die jeweils um 120° zueinander versetzt schwingen. Auf einer Zeitachse ergibt die Summe dieser Wechselspannungen zu jedem Zeitpunkt Null. Im deutschen Stromnetz beträgt die Frequenz der Schwingungen 50 Hertz.

Der Begriff Drehstrom für Dreiphasenwechselstrom ist dabei aus dessen Erzeugung abgeleitet. Denn die drei zeitlich versetzten Wechselspannungen entstehen in einem Drehstromgenerator, wenn drei Spulen mit einem Abstand von 120° um ein sich drehendes Magnetfeld angeordnet werden.

Die Bedeutung von Drehstrom in der Energieversorgung

Dreiphasenwechselstrom ist vor allem für den Transport und die Verteilung von elektrischem Strom von großer Bedeutung. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass der Materialaufwand für die notwendigen elektrischen Leitungen im Vergleich zum Aufwand bei einphasigem Wechselstrom bei gleich großer elektrischer Leistung nur halb so groß ist. In Umspannwerken kann Drehstrom außerdem mithilfe von Leistungstransformatoren zwischen den verschiedenen Spannungsebenen technisch einfach und mit einem Wirkungsgrad von mehr als 99 % transformiert werden.

Sowohl die Hochspannungsleitungen für den überregionalen Transport von elektrischem Strom als auch die Niederspannungsleitungen für die regionale Stromversorgung transportieren daher in der Regel niederfrequenten Drehstrom, dessen Phasen auch einzeln als Wechselstrom genutzt werden können. Die gewöhnlichen Steckdosen im Haushalt sind dann jeweils nur an eine der drei Phasen angeschlossen. Spezielle Drehstrom-Steckdosen stellen jedoch alle drei Phasen für besonders leistungsstarke Verbraucher wie z.B. Elektrowärmepumpen oder Elektrospeicherheizungen zur Verfügung.