Endlager

Was ist ein Atommüll-Endlager?

Als Endlager werden in der Kerntechnik Lagerstätten bezeichnet, in denen radioaktive Abfälle zeitlich unbefristet und sicher gelagert werden sollen. Hochradioaktiver Abfall für den eine Endlagerung gefunden werden muss, wird größtenteils bei der Nutzung von Kernenergie in Kernreaktoren erzeugt.

Wie lange muss ein Endlager für Atommüll sicher sein?

Sicherheit bedeutet bei einem Endlager, dass die radioaktiven Abfälle mindestens solange von der Biosphäre abgeschieden werden sollen, bis sie nicht mehr gefährlich sind. Viele radioaktive Substanzen haben lange Halbwertszeiten, d.h. die Menge und Aktivität der Radionuklide sinkt nur äußerst langsam. Bei Plutonium 239 beträgt die Halbwertszeit, d.h. die Zeit, in der sich die Menge und Aktivität der Radionuklide halbiert, beispielsweise 24.000 Jahre. Es besteht also die Notwendigkeit, nachhaltige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit auch folgenden Generationen nicht durch die Radioaktivität geschadet wird. Zur Festlegung des notwendigen Zeitraumes, für den die radioaktiven Schadstoffe in tiefen geologischen Formationen sicher abgesondert werden müssen, wird als Vergleichsmaßstab die Radioaktivität natürlicher Uranerzvorkommen herangezogen. Darauf basierend sind die Anforderungen für ein Endlager in Deutschland auf einen notwendigen Isolationszeitraum von einer Million Jahre hinaufgesetzt worden.

Was ist ein ideales Endlager?

Mit absoluter Sicherheit kann ein ideales Endlager nicht gefunden werden. Im Entsorgungskonzept von Deutschland ist vorgesehen, alle radioaktiven Abfälle in geologischen Formationen zu lagern. Gesucht wird in Tiefen zwischen 300 und 1500 m nach Standorten mit Formationen aus Salz, Ton oder Granit, in denen es weder Erdbeben, noch Höhlen oder unterirdische Flussläufe gibt. Zu ermitteln ist, ob sich die Erde dort in den letzten Millionen Jahren nur wenig bewegt hat und ob sie sich in den kommenden Millionen Jahren mit höchster Wahrscheinlichkeit ebenfalls nur wenig bewegen wird. Auch die Abdichtqualität des Gesteins muss gut genug sein und darf z.B. nicht durch störende Schichten beeinträchtigt werden. Die niedersächsische Salzstock-Lagerstätte Gorleben erfüllt diese Voraussetzungen nicht gänzlich. Die geplante Endlagerung Gorleben ist deshalb seit Jahren ein nationaler Streitpunkt.