Erdöl

Was ist Erdöl?

Erdöl ist ein vielfältiges Stoffgemisch, das durch Umwandlungsprozesse aus organischen Stoffen entsteht. Da es aus verschiedenen Kohlenwasserstoffverbindungen besteht, weist es einen sehr hohen Brennwert auf und ist weltweit der wichtigste Energieträger – speziell in raffinierter Form als Benzin, Kerosin oder Diesel. Auch als Energieträger für die Erzeugung von Elektrizität oder als Rohstoff der chemischen Industrie für die Herstellung von Kunststoffen ist Erdöl aber von großer Bedeutung. Der auch als „schwarzes Gold“ bezeichnete Rohstoff hat auf dem globalen Wirtschaftsmarkt daher eine Ausnahmeposition inne.

Wie ist Erdöl entstanden?

Erdöl gehört zu den fossilen Energieträgern. Ein Großteil des Erdöls ist durch die Zersetzung von toten Meereskleinstlebewesen wie Plankton entstanden, die auf den Meeresboden gesunken und im Verlauf der Zeit von Ton- und anderen Gesteinspartikeln überdeckt worden sind. Das organische Material bekommt dadurch kaum Zugang zu Sauerstoff, so dass sich bei der eintretenden Zersetzung Faulschlamm bildet – feinkörniges Muttergestein. Aufgrund der Überlagerung durch immer weitere Schichten senkt sich dieses Muttergestein immer weiter ab. Mit zunehmender Tiefe steigen Temperatur und Druck. In einer Tiefe zwischen 1500 und 4000 m und Temperaturen zwischen 80 und 150 °C kann das Erdöl am besten entstehen. Aus den Molekülen des Muttergesteins entstehen dann kleinere Moleküle, die Kohlenwasserstoffe, und das Muttergestein verflüssigt sich. Dieser Prozess kann zwischen 10.000 und einigen Millionen Jahren dauern.

Wofür braucht man Erdöl?

Erdöl findet nicht nur als Treibstoff, in der chemischen Industrie oder als Quelle zur Gewinnung von elektrischem Strom Anwendung, sondern auch in anderen Bereichen der Energieversorgung: So nutzen viele Menschen beispielsweise Erdöl als Heizstoff. In Deutschland gehört die Ölheizung nach wie vor zu den verbreiteten Beheizungsformen. Gefördertes und noch nicht aufbereitetes Erdöl, auch als Rohöl bezeichnet, kann jedoch häufig noch nicht verwendet werden, sondern muss zunächst verfeinert werden. Sobald Erdöl verfeinert wurde, können z.B. unterschiedlichste Varianten von Kraftstoffen zum Heizen hergestellt werden.

Wie wird Erdöl verfeinert?

Die Verfeinerung findet in den sogenannten Erdölraffinerien statt. Das Rohöl wird zunächst mithilfe von Tankern oder Pipelines in die Raffinerien befördert. Anschließend wird es einigen technischen Arbeitsschritten unterzogen, um später entsprechend verwendet werden zu können. Die sogenannte Entsalzung ist z.B. notwendig, damit Bauteile von Anlagen nicht durch Salze angegriffen werden können. Dabei wird aus dem Rohöl und Wasser eine Emulsion erzeugt. Die Salze lösen sich im Wasser auf, da ihre Löslichkeit darin sehr viel höher ist als in Öl. Beim zentralsten Verfahrensschritt, der Destillation, wird das Rohöl in Fraktionen aus leichten und schweren Molekülen aufgeteilt.