Fukushima

Fukushima ist eine Präfektur in Japan, die durch die Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi traurige Berühmtheit erlangt hat: Durch ein schweres Erdbeben wurde am 11. März 2011 das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi beschädigt und die Umwelt durch große Mengen an radioaktivem Material kontaminiert. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima gilt seitdem als die schwerste seit Tschernobyl.

Was ist in Fukushima passiert?

Fukushima Daiichi ist seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1971 das älteste Kernkraftwerk der Tokyo Electric Power Company. Es besteht aus sechs Kraftwerksblöcken, deren Funktionsweise auf einem Siedewasserreaktor basiert. Vier dieser sechs Reaktorblöcke sind durch die Unfallserie im Jahr 2011 so stark beschädigt worden, dass sie aufgegeben werden mussten und das Kraftwerk auf Beschluss der japanischen Regierung stillgelegt worden ist.

Auslöser der Nuklearkatastrophe von Fukushima waren ein Erdbeben mit der Stärke 9.0 auf der Richterskala sowie ein dadurch ausgelöster Tsunami: Durch Erdbebenschäden fiel zunächst die externe Stromversorgung aus. Zwar schalteten die Reaktorblöcke automatisch auf Notkühlung um, die bis zu 15 m hohen Wellen des Tsunami drangen jedoch in die Reaktortürme ein und verursachten den Ausfall der Notstromaggregate und Notkühlsysteme. Durch diesen sogenannten Station Blackout konnten die hochsensiblen Reaktorkerne nicht länger gekühlt werden und überhitzten innerhalb kürzester Zeit. In drei von sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.

Welche Nachwirkungen hat Fukushima?

Durch das ausgetretene, radioaktiv kontaminierte Wasser sind der Boden sowie das Meer in der Region Fukushima bis heute verseucht. Denn um die Reaktorkerne notdürftig zu kühlen, wurde Meerwasser in die Reaktortürme und anschließend zurück ins Meer geleitet, wodurch die Belastung des Meerwassers im Küstenbereich deutlich angestiegen ist. Zusätzlich verdampfte radioaktiv belastetes Wasser in den Reaktortürmen und gelangte als Dampf nach außen.

Mithilfe von Stahlwänden, verschiedenen Filtern und anderen Maßnahmen zur Sicherung der kontaminierten Bereiche (wie dem Besprühen von Gebäudeteilen mit Harz) ist das Kraftwerksgelände gesichert worden. Bis die Aufräum- und Entsorgungsmaßnahmen allerdings vollständig abgeschlossen sind, werden voraussichtlich noch mehrere Jahrzehnte vergehen.