Hochspannungsleitung

Hochspannungsleitungen dienen dazu, elektrische Energie über weite Entfernungen zu transportieren. In der Regel werden dabei Spannungen zwischen 60 und 110 Kilovolt als Hochspannung bezeichnet. Am häufigsten wird der Strom über Freileitungen geleitet, da der Bau kostengünstig und relativ unkompliziert ist. Dabei werden die unisolierten Leitungen auf hohen Masten installiert, um Verletzungen auszuschließen. Eine andere Variante der Übertragung von Hochspannung sind Erd- oder Seekabel, die aber von einer isolierenden Hülle ummantelt sind.

Das Prinzip der Energieübertragung per Hochspannungsleitung

Bei der elektrischen Energieübertragung ist die Verlustleistung von der Höhe des fließenden Stroms abhängig: Aufgrund des sogenannten ohmschen Widerstandes der Leitungen wird ein Teil der elektrischen Energie in Wärme umgewandelt. Dieser ohmsche Verlust ist bei hoher Stromstärke größer. Daher werden für den Transport von Energie über weitere Strecken geringe Stromstärken verwendet. Damit die zu transportierende elektrische Energie aber nicht mit der Stromstärke sinkt, muss deren Reduzierung durch hohe Spannungen kompensiert werden.

Je nach Entfernung und zu transportierender Leistung handelt es sich dabei um Wechselspannungen zwischen 10 und 380 kV. Derartige Wechselspannungen eignen sich für den Transport, da sich diese mithilfe von Transformatoren leicht in andere Spannungen beliebiger Höhe umwandeln lassen. Dabei wird die Spannung mit drei einzelnen Leitern als Dreiphasen-Wechselspannung übertragen.

Bei der Hochspannungsleitung wird für das Leiterseil eine Stahlseele verwendet, die mit Aluminium-Seilen ummantelt ist. Die Stahlseele verleiht dem Kabel eine hohe Zugfestigkeit und das Aluminium reduziert den ohmschen Widerstand. Um die hohen Spannungen von der Metallkonstruktion der Hochspannungsmasten zu isolieren, werden an den Aufhängungen spezielle Isolatoren eingesetzt.