INES

Die Abkürzung INES steht für die Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (von englisch „International Nuclear Event Scale“). Dabei handelt es sich um eine Festlegung der Internationalen Atomenergie-Behörde, die Auskunft über die Auswirkungen von meldepflichtigen Ereignissen in atomaren Anlagen auf deren Sicherheit und auf die Bevölkerung gibt. Offiziell eingeführt wurde die INES im Jahr 1990, nachdem sie von einer internationalen Expertengruppe erarbeitet worden war.

Mithilfe von INES können alle Störfälle oder Atomunfälle in Kernkraftwerken erfasst und nach Schweregrad kategorisiert werden. Auf diese Weise soll die Öffentlichkeit durch Fachwelt und Medien mit klar definierten Informationen versorgt werden können.

Die acht Stufen der INES

Die Bewertung, welche Kategorie nach der INES anzusetzen ist, erfolgt aufgrund von drei Aspekten: der radiologischen Auswirkungen außerhalb der Anlage (auf Menschen und Umgebung), der radiologischen Auswirkungen innerhalb der Anlage und die Beeinträchtigung der Sicherheitsvorkehrungen.

Insgesamt besitzt INES acht unterschiedliche Stufen von Null bis Sieben, wobei der jeweilige Schweregrad pro Stufe um das Zehnfache ansteigt. Während mit der Stufe Null alle Abweichungen vom regulären Betrieb der Anlage ohne sicherheitstechnische Bedeutung zusammengefasst werden, handelt es sich ab Stufe Eins um sicherheitsrelevante Vorfälle. Die Stufen Eins bis Drei werden dabei als Störfälle und die Stufen Vier bis Sieben als Unfälle klassifiziert.

Mit der höchsten Stufe Sieben werden katastrophale Unfalle mit schwerster Freisetzung radioaktiver Stoffe und der meist kompletten Zerstörung der Anlage bezeichnet. In der Vergangenheit wurden bisher zwei Ereignisse der Stufe Sieben zugeordnet: die Katastrophe von Tschernobyl 1986 und die Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011.