Kohlekraftwerk

Kohlekraftwerke sind spezielle Dampfkraftwerke, die den fossilen Energieträger Kohle als Brennstoff verwenden und auf diese Weise Strom erzeugen. Dies funktioniert mit Braunkohle ebenso wie mit Steinkohle. Da die Energiedichte von Braunkohle allerdings um ein dreifaches geringer ist als die der Steinkohle, muss dreimal so viel Braunkohle wie Steinkohle verfeuert werden, damit derselbe Energieertrag anfällt. Dabei kann man nach den jeweiligen Einsatzbrennstoffen auch zwischen den Kraftwerken für Braunkohle und den Kraftwerken für Steinkohle unterscheiden.

Wie funktioniert eigentlich ein Kohlekraftwerk?

Kohlekraftwerke bestehen aus einer verschieden hohen Anzahl von Blöcken – wobei jeder Block ein kleines in sich geschlossenes Kraftwerk darstellt. Ein solches besteht jeweils aus einem Kohleofen, einer Dampfturbine, einem Generator, einem Kühlturm und einem Schornstein. Innerhalb des Kraftwerks wird die Kohle zu Kohlestaub gemahlen und in einen Brennraum geblasen. Dort wird sie verfeuert und heizt damit einen Wasserkessel auf. Das Wasser darin wird zum Kochen gebracht, wodurch Wasserdampf entsteht. Dieser Wasserdampf treibt eine Turbine an. Ein an diese Turbine angeschlossener Generator wandelt deren Bewegungsenergie schließlich in elektrischen Strom um.

Wie viele Kohlekraftwerke gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es derzeit rund 130 Kohlekraftwerke, wobei 25 % der gesamten Stromerzeugung in Deutschland aus Braunkohle erzeugt wird und 19 % aus Steinkohle. Zwar ist der Ausbau erneuerbarer Energien als Alternative zur Nutzung von Kohlekraftwerken geplant, doch da die Abschaltung der Kernkraftwerke vorrangig umgesetzt wird, wird die Zahl der in Betrieb stehenden Kohlekraftwerke in naher Zukunft bestehen bleiben.

Wie gefährlich sind Kohlekraftwerke?

Kohlekraftwerke werden in Deutschland zunehmend kritisch gesehen. Eine Studie des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) an der Universität Stuttgart legt anhand von Modellrechnungen dar, dass durch den entstehenden Schadstoffausstoß bei der Verbrennung von Kohle durch die 67 größten Kohlekraftwerke in Deutschland jährlich 3100 Menschen vorzeitig sterben. Darüber hinaus kommt es laut der Studie zu einem Verlust von insgesamt 33.000 Lebensjahren und zu einem Ausfall von 700.000 Arbeitstagen. Mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit lässt sich jedoch nicht beweisen, dass der Schadstoffausstoß die unmittelbare Ursache dafür ist. Sicher ist jedoch, dass durch den Feinstaubausstoß auch krebserregende Stoffe wie Blei, Cadmium und Nickel freigesetzt werden.

Sind Kohlekraftwerke schlecht für das Klima?

Nicht nur der Mensch wird durch die Nutzung der Kohlekraftwerke geschädigt. Denn durch die Verbrennung von Kohle wird neben Schadstoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxid und Staub extrem viel CO2 ausgestoßen. Kohlekraftwerke haben im Vergleich zu allen anderen Methoden der Stromerzeugung die höchste CO2-Emission überhaupt. Dies gilt als zentraler Faktor der globalen Klimaerwärmung, so dass Kohlekraftwerke als Verursacher katastrophaler Folgen für die Umwelt gesehen werden können.