Laufwasserkraftwerk

Ein Laufwasserkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das mithilfe von kontinuierlich zufließendem Wasser elektrischen Strom erzeugt. Laufwasserkraftwerke werden in Flüssen und anderen natürlich strömenden Gewässern erbaut und können im Gegensatz zu Pumpspeicherkraftwerken in der Regel kein Wasser aufspeichern. Laufwasserkraftwerke produzieren dafür 24 Stunden am Tag elektrischen Strom und werden deshalb oft zur Abdeckung der Grundlast verwendet. In Deutschland existieren etwa 600 Wasserkraftwerke dieser Art.

Wie funktioniert ein Laufwasserkraftwerk?

Ein Laufwasserkraftwerk macht sich die Energie des natürlich strömenden Wassers zunutze. Das Wasser wird an der flussaufwärts liegenden Seite in das Kraftwerk und durch eine Wasserturbine geleitet. Auf der flussabwärts liegenden Seite strömt das Wasser anschließend weiter.

Laufwasserkraftwerke nutzen dabei in der Regel entweder Kaplan- oder Francisturbinen. Kaplanturbinen sind ähnlich aufgebaut wie eine Schiffsschraube und können z.B. auch an schwankende Wassermengen angepasst werden. Die Turbine wandelt die Energie des Wassers in eine Drehbewegung um. Mithilfe der so erzeugten mechanischen Energie wird wiederum ein Generator angetrieben, der diese in elektrischen Strom umwandelt.

Damit das Wasser eine höhere Fließgeschwindigkeit erreicht und auf diese Weise das Arbeitsvermögen des Kraftwerks gesteigert werden kann, wird in einigen Fällen das Wasser mit einer Wehranlage aufgestaut und so die Höhe des Gefälles angehoben.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Laufwasserkraftwerks?

Zu den Nachteilen der Laufwasserkraftwerke gehört, dass die anfallenden Investitionskosten relativ hoch sind. Dem stehen allerdings als Vorteil niedrige Betriebskosten gegenüber. Zudem erreichen Laufwasserkraftwerke einen hohen Wirkungsgrad, d.h. sie sind sehr effizient. Der Strom aus Laufwasserkraftwerken zählt darüber hinaus zu den erneuerbaren Energien. Er wird emissionsfrei und brennstofffrei produziert. Daher ist er sehr klimaschonend. Dennoch bedeuten der Bau und Betrieb eines Laufwasserkraftwerks zum Teil massive Eingriffe in die Ökosysteme an den jeweiligen Standorten. Bei neueren Kraftwerken oder bei der Sanierung alter Kraftwerke wird versucht, solche negativen Auswirkungen durch unterschiedliche Methoden zu vermeiden.