Niedrigenergiehaus

Unter einem Niedrigenergiehaus versteht man gewöhnlich ein Gebäude, das in Betrieb einen niedrigeren Energiebedarf hat, als dies nach aktuellen Vorschriften erforderlich wäre. Ein Niedrigenergiehaus ist also so konzipiert, dass seine Bauweise und Ausstattung einen möglichst geringen Energieverbrauch ermöglichen. Obwohl der Begriff Niedrigenergiehaus weit verbreitet ist, gibt es jedoch weder eine europaweite noch eine deutschlandweit allgemein akzeptierte Definition.

Verschiedene Niedrigenergiehaus-Standards gibt es für Neubauten ebenso wie für sanierte Altbauten, bei denen die Anforderungen in der Regel im Vergleich weniger streng sind. Da die energetischen Vorschriften für Neubauten immer wieder verschärft werden, ist es notwendig, die Definition eines Niedrigenergiehauses ebenfalls laufend anzupassen.

Anforderungen an Niedrigenergiehäuser

Oft werden Häuser als Niedrigenergiehäuser bezeichnet, wenn sie den Vorgaben der Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, aus dem Jahr 2009 entsprechen. Allerdings gibt es auch Bundesländer, wie z.B. Schleswig-Holstein, in denen der Primärenergiebedarf eines Niedrigenergiehauses nochmals zwanzig Prozent unter den dort festgehaltenen Vorgaben liegen muss.

Von zentraler Bedeutung, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren, ist der Bedarf an Heizwärme. Aus diesem Grund sind eine gute Wärmedämmung sowie eine effiziente Heizungsanlage für ein Niedrigenergiehaus besonders wichtig. Auch Lüftungsanlagen mit Wärmetauschern für die Wärmerückgewinnung sind vorteilhaft. Neben dem Heizwärmebedarf müssen zudem auch die energetischen Aufwendungen zur Warmwassererzeugung sowie der Strombedarf berücksichtigt werden.

Energiestandards für Gebäude

Höhere Standards als für ein Niedrigenergiehaus gelten für Passivhäuser, die auf konventionelle Zentralheizungsanlagen gänzlich verzichten können, Nullenergiehäuser, die ihren Energiebedarf im Jahresdurchschnitt durch vor Ort gewonnene erneuerbare Energie decken können, und Plusenergiehäuser, die im Jahresdurchschnitt sogar mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen.