Notstromaggregat

Ein Notstromaggregat, auch Stromerzeugungsaggregat genannt, ist ein Generator, der zumeist mittels eines Verbrennungsmotors elektrischen Strom erzeugen kann. Das Notstromaggregat ermöglicht es, sich unabhängig vom Stromnetz mit Strom zu versorgen. Notstromaggregate sind als feste stationäre Installationen oder auch als mobile Geräte verfügbar.

Welche Arten von Notstromaggregaten gibt es?

Notstromaggregate können grundsätzlich in Notstromgeneratoren und Netzersatzanlagen unterteilt werden:

Bei Notstromgeneratoren reicht die Angebotspalette von tragbaren Geräten für die Versorgung von Kühlschränken oder elektrischen Kleingeräten wie dem Computer bis hin zu fest installierten Generatoren, die im Notfall einen ganzen Haushalt versorgen können. Diese Geräte müssen für einen Einsatz in der Regel manuell gestartet werden. Je nach Modell kann dies über einen elektrischen Anlasser oder einen Seilzug, analog zur Kettensäge, geschehen. Die Notstromgeneratoren werden aufgrund ihrer geringen Größe und des dadurch zu vernachlässigenden Explosionsschutzes meist mit Hilfe von Benzin angetrieben.

Netzersatzanlagen werden in mobiler Form oft bei der Katastrophenbekämpfung eingesetzt. Beispielsweise verfügen Hilfsorganisationen und Feuerwehr über mobile Netzersatzanlagen, die im Ernstfall den Strombedarf über längere Zeit decken können. Als stationäre Anlagen werden sie in sicherheitskritischen Bereichen wie Krankenhäusern, Servereinrichtungen und Kernkraftwerken eingesetzt. Die stationären Netzersatzanlagen schalten sich in der Regel im Bedarfsfall selbstständig ein und gewährleisten so eine konstante Stromversorgung. Da es nicht möglich ist, diese Anlagen unter Last hochzufahren, sind sie mit einem Batteriepuffer ausgestattet, der den unterbrechungsfreien Übergang gewährleistet. Um die Explosionsgefahr zu verringern, werden diese Anlagen mit Dieselkraftstoff angetrieben. Netzersatzanlagen werden normalerweise nicht in das öffentliche Netz eingespeist. Man spricht daher vom sogenannten Inselbetrieb.

Wie funktionieren Notstromaggregate im Kernkraftwerk?

Da ein Stromausfall in Atomkraftwerken verheerende Folgen haben kann, kommen dort generell Notstromaggregate zum Einsatz. Bei einem Ausfall des normalen Stromnetzes im Kernkraftwerk startet sofort automatisch das sogenannte Reaktorschutz-System. Dieser Schutzmechanismus analysiert und sammelt selbstständig und in Echtzeit alle im Kernkraftwerk anfallenden Daten wie Temperatur, Spannung und selbstverständlich auch den vorhandenen Druck. Sollten auch nur die geringsten Unregelmäßigkeiten im System festgestellt werden, fahren die Steuerstäbe in den Reaktorkern und sorgen so für eine Unterbrechung der dort stattfindenden Kettenreaktion. Im Anschluss wird das System vollautomatisch gestartet und auf diese Weise dafür gesorgt, dass die zur Kühlung benötigte Stromversorgung durch das Notstromaggregat erfolgreich aufrechterhalten wird. Bis zu einem gesamten Stromausfall arbeitet die Notstromversorgung parallel zur normalen Stromversorgung – danach arbeitet sie auch alleine weiter.