Plutonium

Was ist Plutonium?

Plutonium (Elementsymbol Pu) ist ein chemisches Element und Schwermetall mit der Ordnungszahl 94, d.h. sein Atomkern enthält 94 positiv geladene Teilchen (Protonen) und seine Hülle 94 negativ geladene Teilchen (Elektronen). Es ist nicht nur giftig, sondern auch radioaktiv und zeichnet sich durch eine lange Halbwertszeit aus. Beim radioaktiven Zerfall von Plutonium werden hauptsächlich Alphateilchen freigesetzt.

Wie entsteht Plutonium?

Plutonium kommt als eines der seltensten Elemente der Erdkruste in äußerst geringen Mengen natürlich vor. Spuren von Plutonium können in Uranvorkommen durch die Absorption natürlich freigesetzter Neutronen entstehen – allerdings soll dabei auf 140 Milliarden Uranatome nur ein Plutoniumatom kommen.

In großen Mengen wird Plutonium durch zivile oder militärische Aktivitäten des Menschen freigesetzt. Es entsteht in Kernreaktoren, wenn bei der Kernspaltung das Uran in den Brennstäben Neutronen ausgesetzt ist. In den Jahren zwischen 1945 und 1980 wurden etwa drei bis fünf Tonnen Plutonium bei oberirdisch durchgeführten Kernwaffentests freigesetzt. Auch durch Unfälle in Kernkraftwerken oder Unfälle mit Kernwaffen und Kernwaffen-Laboratorien sowie durch die Entsorgung radioaktiver Abfälle in den Ozeanen ist Plutonium in der Vergangenheit freigesetzt worden.

Wie gefährlich ist das Plutonium?

Von Plutonium gehen für Menschen zwei Gefahren aus: Erstens kann es wie andere Schwermetalle den menschlichen Körper vergiften und schädigt insbesondere die Nieren. Bereits die Aufnahme geringer Mengen im zweistelligen Milligramm-Bereich kann beim Menschen zum Tod führen. Zweitens beeinträchtigt die Radioaktivität von Plutonium die Gesundheit ganz erheblich. Plutonium sendet hauptsächlich Alpha-Strahlen aus. Bereits die oberste Schicht der menschlichen Haut ist in der Lage, diese Strahlen abzuschirmen, sodass die radioaktive Substanz unter diesem Gesichtspunkt vergleichsweise ungefährlich ist. Atmen Menschen Plutonium aber ein oder nehmen sie es über verunreinigte Nahrung auf, kann die Strahlung unmittelbar die Zellkerne der umgebenden lebenden Zellen im Körper treffen. Dann drohen schon bei winzigen Dosierungen lebensgefährliche Erkrankungen wie Krebs. Diese Krankheiten treten zeitlich verzögert auf, oftmals erst nach Jahrzehnten.