Saurer Regen

Als saurer Regen wird Niederschlag bezeichnet, der einen hohen Gehalt an Säuren und Wasserstoffionen aufweist und mindestens unter einem pH-Wert von 5,6 liegt. In Europa und Nordamerika liegt der pH-Wert von saurem Regen meist zwischen drei und vier. Z.B. in Schweden wurden aber auch schon Werte von 2,2 auf der pH-Wert-Skala gemessen. Als Begriff ist der saure Regen bereits seit 1872 durch Angus Smith bekannt, erlangte aber erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts traurige Berühmtheit.

Entstehung von saurem Regen

Ein hoher Gehalt an Säuren im Regen wird einerseits durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Benzin bedingt. Andererseits werden große Mengen an Säure bildenden Gasen wie Schwefeldioxid und Stickoxide durch die Raffination von Erdöl an die Luft abgegeben. Hinzu kommen Industrieanlagen, die weitere schädliche Gase wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe oder Chlorkohlenwasserstoffe ungefiltert in die Umwelt ausstoßen. In Verbindung mit der gesättigten Feuchtigkeit in der Luft bilden diese Gase Nebel und Schwebeteilchen, die Schwefelsäure und Salpetersäure enthalten. Diese schlagen sich daraufhin als saurer Regen, Nebel, Morgentau, Raureif und als Staub nieder.

Auswirkungen und Vermeidung

Die größte Gefahr des sauren Regens besteht in einer Anreicherung der Böden mit Säuren. Kann der Boden dies nicht durch basische Ionen kompensieren, wäscht sich der saure Regen langsam durch die Gesteinsschichten und dringt in das Grundwasser. Die Folge kann ein kompletter Niedergang der Vegetation sein. Sind im Boden giftige Mineralien und Schwermetalle enthalten, können diese gelöst über Pflanzen in den Nahrungskreislauf gelangen. Als Gegenmaßnahmen wären idealer Weise der Verzicht auf fossile Brennstoffe sowie ein Einbau von Filtern in Fabriken, Kraftwerken und Raffinerien zielführend.