Stromerzeuger

Der Begriff Stromerzeuger wird in der Regel als Synonym für Stromversorgungsunternehmen verwendet, was noch aus Zeiten des Energiemonopols resultiert: Denn bis zur Liberalisierung verantworteten wenige staatliche Firmen sowohl die Stromproduktion als auch die Stromlieferung. Heute fungieren viele Unternehmen oder Privatpersonen ausschließlich als Stromerzeuger, während andere Dienstleister Strom nur anbieten. Es finden sich aber auch Betriebe, die in beiden unterschiedlichen Bereichen geschäftliche Aktivitäten entwickelt haben.

Wie lassen sich Stromerzeuger unterscheiden?

Sowohl die Liberalisierung als auch die Energiewende haben den Strommarkt grundlegend verändert. Die Anzahl der Erzeuger hat sich damit einhergehend massiv erhöht. Das liegt zum einen daran, dass nun jeder als Stromproduzent auftreten kann. Zum anderen basiert das auf der zunehmenden Nutzung von erneuerbaren Energien. Denn auch Privatpersonen haben damit die Möglichkeit, Strom zu erzeugen. Sonnenenergie kann beispielsweise jeder nutzen und zugleich kostet die dafür notwendige Technologie wenig Geld. Der Bau von Großkraftwerken erfordert dagegen hohe Kapitalsummen, die nur finanzkräftige Konzerne stemmen können. Die Stromerzeuger lassen sich anhand diverser Kriterien kategorisieren.

Zu diesen Kriterien zählen:

Größe: Insbesondere die ehemaligen Monopolisten verfügen über große Kapazitäten an Kraftwerken, darunter leistungsstarke Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke. Entsprechend beträchtliche Mengen an elektrischem Strom können sie in die Netze einspeisen. Am anderen Ende der Skala rangieren Privatpersonen, die auf ihrem Dach z.B. eine Photovoltaikanlage installieren.

Organisationsform: Die großen Stromerzeuger haben sich als Aktiengesellschaften organisiert. Privatpersonen wirtschaften auf eigene Rechnung wogegen bei Gewerbetreibenden wie Landwirten Einnahmen aus der Stromerzeugung als Nebenerwerb gelten. Vor allem bei Projekten aus dem Bereich der erneuerbaren Energien wie z.B. Windparks entscheiden sich Verantwortliche oft für Organisationsformen wie Genossenschaften.

Privat oder staatlich: Seit der Liberalisierung des Energiemarkts befinden sich auf dem Strommarkt viele private Akteure, jedoch beteiligen sich auch weiterhin öffentlich-rechtliche Institutionen. Vor allem Stadtwerke verdienen Erwähnung, denn im Zuge der zu beobachtenden Rekommunalisierung gewinnen sie zunehmend an Bedeutung.

Art der Energieträger: Stromerzeuger lassen sich außerdem nach den genutzten Energiequellen einteilen. Manche produzieren ausschließlich regenerativen Strom, andere betreiben Kraftwerke mit fossilen Energieträgern oder setzen auf beide Formen.

In welcher Form wirkt sich die Stromerzeugung auf die Preise aus?

Die Kosten der Stromproduktion machen sich auf zwei verschiedene Arten bei den Tarifen bemerkbar. Zunächst entscheiden sich die Tarifhöhen an der Strombörse, wo Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen. Bei einem hohen Anteil von Windkraft durch gute Wetterbedingungen wirkt sich dies beispielsweise preissenkend aus. Zudem fördert der Staat erneuerbare Energien durch die Erneuerbare-Energien-Umlage, die jeder Verbraucher zahlen muss. Diese Umlage ist mit dem massiven Ausbau erneuerbarer Energien stark gestiegen und der Gesetzgeber versucht die Kosten durch unterschiedliche Maßnahmen zu deckeln.