Uran

Was ist Uran eigentlich?

Bei Uran (Elementsymbol U) handelt es sich um ein chemisches Element und Schwermetall mit der Ordnungszahl 92, d.h. sein Atomkern enthält 92 positiv geladene Teilchen (Protonen) und seine Hülle 92 negativ geladene Teilchen (Elektronen). Uran ist giftig und radioaktiv.

Wie wird das Uran genutzt?

Uran wird seit der Entdeckung der Kernspaltung vor allem als radioaktives Material für Atombomben und in Kernkraftwerken zur Energieerzeugung genutzt. Es ist neben Plutonium das einzige natürlich vorkommende Element, das sich mit thermischen Neutronen spalten lässt und dadurch Kettenreaktionen von Kernspaltungen auslösen kann.

Neben den 92 Protonen enthält ein Uran-Atomkern eine unterschiedliche Anzahl von elektrisch neutralen Teilchen (Neutronen). Je nach Anzahl der Neutronen handelt es sich um eine unterschiedliche Form von Uran. Diese Formen bezeichnet man als Isotope. Uran strahlt in allen seinen Isotopen, einige sind jedoch besser spaltbar als andere und eignen sich deshalb für die kontrollierte Kettenreaktion im Kernreaktor besser als die stabileren. Das natürlich vorkommende Uran besteht zu über 99 % aus dem Uranisotop 238 (92 Protonen + 146 Neutronen gleich 238 Kernteilchen) und zu etwas weniger als 1 % aus dem Uranisotop 235 (92 Protonen + 143 Neutronen gleich 235 Kernteilchen). Für die Nutzung in Kernreaktoren wird das Uran zunächst angereichert, um den Anteil des leicht spaltbaren Isotops Uran 235 auf mehrere Prozent zu erhöhen.

Woher kommt das Uran?

Uran wird vor allem im Bergbau in Form von uranhaltigem Erz gewonnen. Der Urananteil des geförderten Erzes beträgt dabei teilweise weniger als 1 %. Deshalb wird das Uran mit komplexen und zum Teil auch umweltbelastenden Methoden aus dem Erz extrahiert. Weltweit gibt es viele Länder, die Uranbergbau betreiben. Die sechs Länder mit den bedeutendsten Fördermengen sind Kasachstan, Kanada, Australien, Niger, Namibia und Russland. Auch in Deutschland und in der früheren DDR wurde Uran gefördert, bis der Uranbergbau in den 1990er-Jahren eingestellt wurde. Bei der bis heute andauernden Sanierung der Bergwerke fallen jedoch weiterhin kleine Mengen Uran an, die verkauft werden, um über den Erlös die Sanierung zu finanzieren.