Wärmerückgewinnung

Unter Wärmerückgewinnung versteht man die Verwendung nicht genutzter Abwärme. Verfahren zur Wärmerückgewinnung werden zur Steigerung der Energieeffizienz eingesetzt und können prinzipiell überall dort zum Einsatz gebracht werden, wo Wärme sonst ungenutzt verloren ginge. Daraus ergeben sich dann sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile. In diesem Zusammenhang spielt der Wärmerückgewinnungsgrad eine wichtige Rolle: Er gibt den Anteil der Abwärme an, der einer erneuten Nutzung zugeführt werden kann.

Eignung der Wärmerückgewinnung

Eine der häufigsten Schwierigkeiten bei der Wärmerückgewinnung besteht darin, dass in vielen vorstellbaren Anwendungssituationen die Temperatur der Abwärme zu niedrig für eine direkte Nutzung ist. In einem solchen Fall müssen Wärmepumpen eingesetzt werden. Diese erhöhen jedoch den Investitionsaufwand und benötigen ihrerseits Energie für den Antrieb.

Zudem entsteht im zeitlichen Verlauf nicht immer genau die Wärme, die dem Wärmebedarf entspricht. Bei jeweils nur kurzfristig anfallender Abwärme müsste eine Wärmepumpe mit hoher Leistung installiert werden, die dann aber nicht konstant arbeiten könnte. Die Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen für Haushaltsabwässer oder nur sporadisch laufende Anlagen rentiert sich daher mitunter nicht. Lohnenswerter ist eine Installation bei fortwährend gleichmäßig laufenden Anlagen wie z.B. bei einer Lüftung.

Anwendungsbeispiele

Oftmals geben Heizungsanlagen mit Heizkesseln viel Wärme an die Umgebung ab. Durch eine im Heizkeller installierte Wärmepumpe könnte ein Teil dieser Energie aus der Raumluft zurückgewonnen und anderweitig sinnvoll genutzt werden. In großen Rechenzentren oder Computeranlagen wird viel Energie zur Vermeidung von Überhitzung aufgewendet. Eine effektive Nutzung von Abwärme ließe sich hier über eine Wasserkühlung einrichten. Darüber hinaus gibt es diverse Anlagen für die Wärmerückgewinnung aus Abwasser. So lässt sich beispielsweise Kaltwasser über einen Wärmetauscher vorwärmen.