Wellenkraftwerk

Wellenkraftwerke sind Kraftwerke, die sich die Energie der Wellen im Meer zu Nutze machen, um elektrische Energie zu gewinnen. Bisher gibt es bis auf ein kommerzielles Wellenkraftwerk in Nordspanien nur Prototypen, mit denen verschiedene Methoden erprobt werden sollen.

Funktionsprinzipien von Wellenkraftwerken

Im Unterschied zu Gezeitenkraftwerken nutzen Wellenkraftwerke nicht den Tidenhub, sondern die kontinuierlichen Wellenbewegungen. Das Potenzial der Wellen ist dabei sehr groß: So beträgt die freigesetzte Leistung von Wellen, die auf eine Steilküste auftreffen, etwa 19 bis 30 Kilowatt pro Meter Küstenlinie. An günstigen Stellen auf hoher See wie z.B. im nordöstlichen Pazifik oder Atlantik ist die Leistung sogar noch sehr viel höher und beträgt bis zu 100 Kilowatt pro Meter Wellenwalze.

Dieses Vermögen von Wellen, Arbeit zu leisten, wird von Wellenkraftwerken auf verschiedene Weise genutzt: Eine Möglichkeit ist die sogenannte pneumatische Kammer. Hebt und senkt sich der Wasserspiegel in einer solchen mit dem Meer verbundenen Kammer, strömt Luft ein- und aus. Aus der Energie dieser strömenden Luft wird mithilfe eines Windgenerators elektrische Energie gewonnen. Die sogenannte Seeschlange stellt eine andere Möglichkeit dar und nutzt die Relativbewegung von Schwimmkörpern auf der Wasseroberfläche, um ein hydraulisches System in Bewegung zu setzen und so einen Generator anzutreiben. Das Projekt Wave Dragon nutzt z.B. die Energie, die beim Auflaufen von Wellen auf eine Rampe freigesetzt wird.

Vor- und Nachteile von Wellenkraftwerken

Wellenkraftwerke zählen zum Bereich der erneuerbaren Energien – ein bedeutender Vorteil liegt daher darin, dass sie eine mögliche Alternative zur Nutzung fossiler Brennstoffe darstellen. Allerdings sind die Auswirkungen von Wellenkraftwerken auf die Ökosysteme der Meere noch nicht ausreichend erforscht. Aktuell sind zudem die Produktionskosten noch sehr hoch.