Die gute Stimmung auf dem Oktoberfest ist legendär. In den Zelten wird geschunkelt, getrunken und gelacht. Draußen ertönt Freudengeschrei von den Fahrgeschäften und an den Verkaufsständen beißen glückliche Schleckermäuler in ihre Bratwurst oder Schokofrüchte. Um auch Ihren Wiesnbesuch perfekt und unvergesslich zu machen, gibt es ein paar Oktoberfest-Regeln zu beachten. Erfahren Sie im Ratgeber die Dos und Don’ts des größten Volksfestes der Welt.
Zehn goldene Regeln für die Wiesn
- Rechtzeitig Plätze reservieren: Das gilt vor allem, wenn Sie ein Wunschzelt haben. Der Auftakt für die Reservierung ist für jedes Festzelt unterschiedlich, meist aber zwischen Januar und April. Wenn Sie es ohne Reservierung probieren, kommen Sie am besten tagsüber. Fragen Sie, ob sie sich irgendwo dazusetzen dürfen. Dabei nicht schüchtern sein, denn meist gilt: Wer nett fragt, für den wird gern “zamg’rutscht”.
- Das Auto zuhause lassen: Ersparen Sie sich die langwierige (und fast unmögliche) Parkplatzsuche! Weichen Sie besser entspannt auf die öffentlichen Verkehrsmittel aus. Mit den U-Bahnlinien U4 oder U5 fahren Sie bis zur Haltestelle “Theresienwiese”, mit der U3 oder U6 steigen Sie am “Goetheplatz” aus. Zu Fuß brauchen Sie vom Hauptbahnhof übrigens nur rund 15 Minuten bis zum Oktoberfest, einfach den Markierungen folgen.
- Passend anziehen: Tracht ist auf der Wiesn gern gesehen, aber kein Muss. Hierbei gilt: Lieber keine Tracht, als eine falsche. Denn zu knappe Dirndl oder Kunstlederhosen aus dem Touri-Shop gelten für Einheimische als No-Go. Achten Sie bei der Wahl Ihrer Schuhe darauf, dass diese gemütlich und robust sind. Die ungeschriebene Wiesn-Regel besagt: Turnschuhe müssen leider draußen bleiben!
- Bargeld mitnehmen: Auf der Wiesn zahlt man alles bar. Statten Sie sich im Vorhinein mit genug (aber nicht zu viel) Bargeld aus. Zwar gibt es auch Geldautomaten auf der Festwiese sowie in den Zelten, doch bilden sich davor meist sehr lange Schlangen. Achten Sie darauf, Ihre Wertsachen bei sich zu halten: Schlüssel, Handy und Portemonnaie tragen Sie am besten immer nah an Ihrem Körper.
- Grundlage schaffen: Das Oktoberfestbier ist stärker als normales Bier. Daher sollten Sie gehaltvoll essen, bevor Sie zur ersten Maß greifen. Fetthaltige und kalorienreiche Lebensmittel sind dabei die richtige Wahl – wie gut, dass Sie alles auf der Wiesn bekommen. Hendl, Kartoffelsalat, Brezn, Obazda, Käsespätzle und Co. sind die optimale Grundlage für einen feuchtfröhlichen Abend.
- Eine "Maß” bestellen: Wer sich nicht sofort als Nicht-Bayer outen möchte, darf weder ein “Bier” noch eine “Maaas” bestellen. Auf der Wiesn heißt es kurz und knackig “Maß”. Mehr wichtige Grundbegriffe für den Oktoberfestbesuch finden Sie in unserem kleinen Bayerisch Lexikon. Übrigens: Das “Noagerl” (der letzte Schluck) bleibt traditionell im Glas übrig, da es meist abgestanden schmeckt.
- Rechtzeitig fürs Klo anstellen: Das Bier läuft gefühlt schneller durch als man trinken kann. Deshalb machen Sie sich rechtzeitig auf den Weg zur Toilette. Den Weg zum Klo muss man sich meist etwas erkämpfen – durch die Masse an tanzenden Wiesn-Besuchern vorbei ans Ende des Bierzelts. Dann noch ein paar Minuten Wartezeit in der Schlange einplanen und Sie können entspannt weiterfeiern.
- Nicht auf den Tischen tanzen: In den Zelten ist die Stimmung ausgelassen und Sie möchten tanzen? Aber gern! Das Tanzen auf den Bänken ist akzeptiert und bei den Gästen weit verbreitet, nur die Tische und Gänge sollten Sie bitte verschonen – auch zu Ihrer eigenen Sicherheit! Wer sich nicht daran hält, wird vom jeweiligen Sicherheitsdienst verwarnt oder gar vor die Tür gesetzt.
- Nicht im Zelt rauchen: Seit dem Jahr 2010 herrscht striktes Rauchverbot in bayerischen Gaststätten – Bierzelte auf dem Oktoberfest mit eingeschlossen. Falls Sie rauchen möchten, bieten die meisten Wirte in ihren Zelten dafür Lösungen wie Raucherbalkone oder spezielle Raucherbereiche an. Sollten Sie gerade abends das Zelt zum Rauchen verlassen, achten Sie darauf, das Bändchen Ihrer Reservierung am Handgelenk zu tragen – nur dann ist ein Wiedereinlass möglich.
- Kinder bleiben draußen: Kinder sind auf dem Oktoberfest natürlich wie jeder andere Besucher erwünscht. Bei den vielen Fahrgeschäften kann sich jedes Kind nach Belieben austoben. Auch in die Bierzelte dürfen Kinder mit, unter 16 Jahren allerdings nur mit Ihrer Begleitung. Ab 20 Uhr müssen Kinder unter 6 Jahren die Zelte verlassen.
Was ist auf dem Oktoberfest verboten?
Neben der ungeschriebenen Knigge gibt es aber auch feste Oktoberfest-Regeln. Um die Sicherheit auf der Wiesn zu garantieren, sind einige Dinge auf der Festwiese nicht erlaubt:
- Große Rucksäcke und Handtaschen über 3 Liter Volumen sowie Koffer dürfen nicht mit rein. An den Zugängen zur Wiesn ist es möglich, sein sperriges Gepäck aufzubewahren. Dort können Sie für wenige Euro auch den Kinderwagen parken – der muss nämlich täglich ab 18 Uhr sowie samstags und am stark frequentierten 3. Oktober ganztägig draußen bleiben.
- Hunde und andere Haustiere haben auf der Wiesn nichts zu suchen. Wer vernünftig ist, möchte seinem Tier das Gedränge sowie die vielen Geräuschen und Gerüche ohnehin nicht antun. Erlaubt sind ausschließlich Assistenzhunde.
- Was ist eigentlich mit dem alten Hirschfänger vom Opa? Auch wenn die Trachtenmesser Teil einer langen Tradition sind, sind solche und ähnliche Messer aufgrund der hohen Verletzungsgefahr auf dem Oktoberfest nicht erlaubt.
- Souvenirjäger lieben sie: Maßkrüge von der Wiesn. Doch die Wachen an den Zeltausgängen und spätestens der Sicherheitsdienst an den Bahnstationen enttarnen Diebe schnell. Lassen Sie es nicht darauf ankommen: Das beliebte Mitbringsel können Sie schon für knappe zehn Euro vor Ort kaufen.
