Geschmacklich ähnelt Getreidekaffee zwar dem Bohnenkaffee, er besteht jedoch ausschließlich aus gerösteten Früchten und Getreide. Ein typischer Landkaffee besteht aus einer Mischung aus geröstetem Roggen, Gerste, Malz und Zichorie. Manchmal sind auch Dinkel, Eicheln oder Feigen Bestandteil eines Getreidekaffees. Zur Abrundung des Geschmacks beinhaltet die Kaffeealternative häufig Kakao und Gewürze wie Kardamom, Vanille oder Zimtrinde.

Getreidekaffee ist übrigens keine neumodische Erscheinung. Seine Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als aufgrund der hohen Zölle auf Kaffeebohnen eine preiswerte Alternative für das Luxusgetränke gefunden werden musste. „Mocca faux“ nannten die französischen Soldaten seinerzeit den günstigen Kaffeeersatz, woraus im Deutschen der „Muckefuck“ wurde.

Getreidekaffee: Diese Arten gibt es

Ein Großteil des Landkaffees wird aus Getreide hergestellt. Neben Gerste und Roggen kommt dabei auch Dinkel zum Einsatz. Der Vorteil von Dinkelkaffee ist die Anregung der Verdauung, die zu einem besseren Wohlbefinden beim Kaffeekonsum führt. Großer Beliebtheit erfreut sich auch der angenehm mild und leicht malzig schmeckende Malzkaffee, der zu 100 Prozent aus gemälzter Gerste hergestellt wird. Je nach Geschmack kann das lösliche Pulver mit heißem Wasser oder heißer Milch aufgegossen werden. Da Malzkaffee frei von Reizstoffen und daher sehr gut verträglich ist, eignet er sich besonders gut für Kinder und Menschen mit einem empfindlichen Magen. In den letzten Jahren hat auch die Popularität von Lupinenkaffee und Sojakaffee deutlich zugenommen. Grund ist, dass die beiden Kaffeevarianten nicht aus klassischem Getreide bestehen und somit auch für Menschen geeignet sind, die kein Gluten zu sich nehmen dürfen. Die gerösteten Bohnen von Süßlupinen und Soja besitzen ein intensives, würziges Aroma und sind demnach eine ausgezeichnete Grundlage für interessante Kaffeearomen.

So wird Getreidekaffee richtig zubereitet

In Sachen Zubereitung unterscheidet sich Getreidekaffee nicht von herkömmlichem Bohnenkaffee. Das Pulver von Getreidekaffee wird genauso verwendet wie das von „normalem“ Kaffee. Zum Pur-Trinken rühren Sie das Getreidekaffeepulver in Wasser oder in warme Milch. Als Süßstoff können Sie alternativ zu Zucker auch Honig ausprobieren. Wenn Sie einen stärkeren Kaffee zubereiten wollen, nehmen Sie folglich einfach etwas mehr Pulver. Auch die Annahme, dass sich mit Getreidekaffee keine Kaffeespezialitäten zubereiten lassen, ist schlicht und ergreifend falsch. Auch Dinkel-, Lupinen-, Malz- und Sojakaffee können Sie selbstverständlich als Grundlage für einen Milch- oder Eiskaffee verwenden.

Ist Getreidekaffee gesund?

Getreidekaffee enthält kein Koffein und ist deshalb auch für Menschen mit Bluthochdruck, für Kinder ab sieben Jahren und für alle Personen mit sonstigen Kaffee-Unverträglichkeiten ein hervorragende Kaffeealternative. Genau wie echter Bohnenkaffee enthält Getreidekaffee jedoch auch den möglicherweise krebserregenden Stoff Acrylamid. Der bei der Erhitzung kohlenhydrathaltiger Lebensmittel entstehende Schadstoff kann nachweislich das Erbgut schädigen. Experten stufen jedoch den Konsum mehrerer Tassen Getreidekaffee am Tag als gesundheitlich unbedenklich ein.