Kaffeeröstung: Das Verfahren macht den Geschmack

Bevor Kaffee zu dem verführerisch und aromatisch duftenden Wachmacher wird, den Sie kennen und lieben, müssen die Bohnen zunächst geröstet werden. Die Kaffeeröstung, auch Roast genannt, entscheidet dabei letztendlich über den Geschmack des Kaffees, beeinflusst das Aroma und sogar das Aussehen der Bohnen. Was genau bei der Kaffeeröstung passiert, wie lange der Prozess dauert und welche Röstverfahren angewendet werden, erfahren Sie hier.

Erst die Röstung kitzelt den einmalig aromatischen Geschmack aus den Kaffeebohnen heraus. Vor der Röstung sehen die Kaffeebohnen noch unschuldig und grün aus. Durch aufwendige und industriell fein abgestimmte Prozesse werden die Rohbohnen geröstet, bis die gewünschten Eigenschaften wie Aroma, Geschmack und Säuregehalt erreicht sind. Bei der Kaffeeröstung spielen Temperatur und Röstdauer daher eine entscheidende Rolle. Es wird generell zwischen drei Arten der Kaffeeröstung unterschieden:

Um konsistente Röstergebnisse zu erreichen und einen gleichbleibend hochwertigen Qualitätskaffee anbieten zu können, nutzen Hersteller zwei verschiedene Röstverfahren. Bei der Heißluftröstung durchläuft der Rohkaffee eine sich drehende Heiztrommel, in deren Inneren eine Temperatur von bis zu 600 °C herrscht. In der Trommel werden die Bohnen kontinuierlich umgewälzt. So wird der Kaffee geröstet, ausgiebig und von allen Seiten. Die extreme Hitze bei der Heißluftröstung verkürzt die Röstzeit auf zwei bis fünf Minuten. Das reduziert den Einbrand und die Bohnen verlieren kaum Gewicht. Die Merkmale der Heißluftröstung im Überblick:

Für die Bohnen schonender ist das Röstverfahren der klassischen Trommelröstung. Hier werden die Rohbohnen in eine nach oben offene Trommel gegeben. Die Außenwände der Trommel werden auf die gewünschte Rösttemperatur von etwa 180 °C erhitzt. Unter ständiger Drehung wird der Kaffee in der Trommel für bis zu 25 Minuten umgewälzt. Dies garantiert, dass alle Bohnen gleichmäßig geröstet werden. Bei der Trommelröstung für schonend gerösteten Kaffee verlieren die Bohnen weniger Aromastoffe. Durch die längere Röstzeit können sich außerdem mehr Röststoffe in den Bohnen bilden. Das Ergebnis ist oft ein geschmacklich besserer Kaffee. Die Merkmale der Trommelröstung:

Üblicherweise wird zwischen dunklen Kaffeeröstungen und hell geröstetem Kaffee unterschieden. Die Hersteller rösten Kaffee nur sehr kurz für helle Röstungen. Sogenannte Light Roasts sind besonders mild. Da nur wenige Röstaromen in den Bohnen entstehen konnten, ist heller Roast Kaffee weniger aromatisch.

Kaffee mittleren Röstgrads bleibt etwas länger in der Rösttrommel. Dies erlaubt die Entstehung von weitaus mehr Röststoffen als bei Light Roasts. Mittlere Röstungen sind entsprechend aromatischer, geschmacklich abgerundet und nur leicht sauer.

Besonders intensiv und aromatisch schmecken Dark Roasts. Hierbei wird Kaffee entweder sehr lange oder mit sehr hohen Temperaturen geröstet. Die Bohnen sind dann sehr dunkel, fast schon schwarz, und konnten viele Röststoffe entwickeln. Oft schmecken dunkle Kaffeeröstungen rauchig, haben eine bittere Note und sind extrem intensiv.

Sie können auch ohne industrielle Ausrüstung Ihren eigenen Kaffee rösten. Nehmen Sie einfach Rohbohnen Ihrer Wahl und geben Sie diese in eine Pfanne oder den Backofen. Arabica-Bohnen eigenen sich vornehmlich für helle und mittlere Röstungen, vertragen extrem dunkle Röstgrade aber nicht gut. Robusta-Bohnen sind perfekt für Dark Roast Kaffee geeignet. Nun rösten Sie die Bohnen so lange und so heiß, wie Sie wollen. In der Pfanne schwenken Sie die Bohnen möglichst durchgängig, im Ofen müssen Sie die Bohnen regelmäßig wenden. Ist der gewünschte Röstgrad erreicht, lassen Sie die Bohnen abkühlen, fertig ist Ihre DIY-Röstung.