Caffè Lungo ist eine weniger bekannte Art von Espresso. Er ist perfekt für diejenigen, die eine raffinierte Tasse Kaffee mögen, die sich von allen anderen unterscheidet. Das Wort lungo kommt aus dem Italienischen und bedeutet „lang", was bereits die ersten Hinweise auf die Besonderheiten und die Art der Zubereitung dieser köstlichen Variante gibt.

Caffè Lungo: So wird er zubereitet

Wie wird der Lungo eigentlich „länger"? Normalerweise fließen für einen Schuss Espresso (einen „kurzen Schwarzen") etwa 30 ml Wasser 18 bis 30 Sekunden lang durch das Kaffeemehl. Für einen Caffè Lungo hingegen wird die doppelte Menge Wasser verwendet. Wegen des zusätzlichen Wassers kann die Ziehzeit bis zu einer Minute dauern. Möchten Sie selbst einen Lungo brühen, benötigen Sie etwa 7-10 Gramm Espresso. Wenn Ihre Maschine eine Taste für den langen Brühvorgang hat, benutzen Sie diese. Alternativ achten Sie einfach auf die Zeit. Nach etwa 40 Sekunden beginnt sich der Geschmack zu verändern, und Sie können experimentieren, um die beste Zeit für Ihren Geschmack zu finden. Im Glas hat ein Lungo-Kaffee ungefähr die Größe eines Doppio, also eines doppelten Espressos. Für die Zubereitung eines erlesenen Lungo-Baristas sind auch die richtigen Kaffeebohnen wichtig. Am besten eignet sich hierfür eine helle Röstung, denn dunklere Röstungen sind aufgrund des Röstprozesses oft zu bitter für den Lungo. Meistens wird eine Kombination aus Arabica- und Robusta-Kaffee benutzt – aber verwenden Sie am besten immer die Bohnen, die Sie mögen. Wählen Sie einen etwas gröberen Mahlgrad, um die Extraktion zu verlangsamen und die Bitterkeit zu verringern.

Ein echter Aroma-Profi: Der einzigartige Geschmack eines Lungo-Kaffees

Wenn Sie die rauchigen, erdigen Noten des Espressos mögen, dann sollten Sie Lungo-Kaffee definitiv probieren. Weil für diese Variante mehr Wasser verwendet wird, ist der Geschmack viel gedämpfter als bei einem Espresso oder Ristretto. Da beim Brühvorgang mehrere chemische Prozesse ablaufen, verändert sich das Geschmacksprofil über die Verdünnung durch das Wasser hinaus. Das Getränk ist zwar weniger stark, dafür aber bitterer mit einer gerösteten Note, denn die meisten Bitterstoffe im Kaffee lösen sich erst später im Extraktionsprozess. Wenn die Kontaktzeit des Espressos mit Wasser also verlängert wird, bleibt mehr Zeit, diese Komponenten in das Gebräu zu integrieren. Aufgrund der längeren Ziehzeit wird auch die Crema dünner.

So genießen Sie einen Lungo am besten

Zwar können Sie einen Lungo-Shot zu Kaffeegetränken wie einem Flat White, Latte Macchiato oder Cappuccino hinzufügen, doch das zusätzliche Wasser verändert die Konsistenz des fertigen Getränks und sorgt für eine weniger cremige Textur. Verwenden Sie einen Lungo stattdessen für einen Koffeinschub zwischendurch oder um milderen Röstungen mehr Geschmack zu verleihen.

Lungo vs. Americano vs. Ristretto: Hier liegen die Unterschiede

Im Gegensatz zu Lungo-Kaffee zieht bei einem Americano der Barista einfach einen regulären Espresso und fügt nach dem Brühvorgang zusätzliches Wasser hinzu. Obwohl beide Getränke schwächer sind, unterscheiden sie sich im Geschmack. Die bereits erwähnten rauchigen Noten des Lungo finden sich in einem Americano nicht wieder, der eher wie ein typischer Filterkaffee schmeckt. Bei einem Ristretto wird die Wassermenge auf 15 ml reduziert und die Brühzeit verkürzt, sodass sich das Geschmacksprofil nicht völlig entfalten kann.