Als Abgang oder auch Nachgeschmack bezeichnet man den Geschmack, der am hinteren Gaumen zurückbleibt, nachdem der Kaffee geschluckt (oder bei einer Verkostung ausgespuckt) wurde. Der Begriff kommt aus der Sensorik. Der Abgang spielt eine Rolle bei der Kaffeebeurteilung und ist neben Aroma, Säure und Körper ein wichtiges Kriterium beim sogenannten Cupping, also der professionellen Kaffeeverkostung. Der Nachgeschmack kann auch als die anhaltende Wirkung von Aroma und Geschmack beschrieben werden.
Wie bewertet man den Abgang von Kaffee?
Prinzipiell ist der Abgang, also das Empfinden nach einem Schluck Kaffee, dann besonders positiv, wenn dadurch ein Verlangen nach mehr Kaffee erzeugt wird. Beim Cupping unterscheidet man bei der Beurteilung des Abgangs zwischen der Öligkeit und dem Anteil an Schwebstoffen, die im Kaffee enthalten sind. Diese beiden Aspekte lassen sich besonders gut beurteilen, wenn man den Kaffee im Mund ein wenig zwischen Gaumen und Zunge reibt. Zudem wird der Abgang in der Verkostung auch immer im Zusammenspiel mit den anderen Kriterien Geschmack, Säure und Körper bewertet. Ist das Zusammenspiel stimmig, spricht man von Gleichgewicht bzw. Harmonie. Damit man darüber hinaus den Abgang verschiedener Kaffees miteinander vergleichen kann, ist es wichtig, immer die gleiche Zubereitungsart zu wählen, da diese großen Einfluss auf den Anteil an Schwebstoffen im Getränk hat.
Wann hat Kaffee einen bitteren Abgang?
Wenn Kaffee einen bitteren Abgang hat, kann das an verschiedenen Faktoren liegen. Insbesondere die Art und Weise der Zubereitung hat einen großen Einfluss darauf, wie bitter der Abgang des Kaffees ist: Zum einen könnte die Brühtemperatur zu hoch gewesen. Aber auch durch einen zu feinen Mahlgrad erhält Kaffee mitunter einen bitteren Abgang, da dadurch zu viele Bitterstoffe gelöst werden können. Zudem kann bitterer Kaffee durch die Röstung des Kaffees entstehen, wenn der Kaffee zu dunkel geröstet wurde.