Ob normaler Filterkaffee oder Espresso – beide Getränke haben ihren Ursprung in der Kaffeepflanze. Der entscheidende Unterschied zwischen Kaffee und Espresso liegt in der Röstung der Bohnen. Traditionell werden Bohnen für Espresso deutlich länger geröstet als Bohnen für Kaffee. Durch die intensivere Röstung sehen Espressobohnen nicht nur dunkler aus, sondern haben auch einen kräftigeren Geschmack, der von intensiven Röstaromen dominiert wird. Der Grund hierfür ist einfach: Je länger die Bohnen geröstet werden, desto mehr nimmt der Säuregehalt ab. Bohnen für normalen Kaffee werden hingegen kürzer geröstet, wodurch die enthaltenen Fruchtaromen stärker zur Geltung kommen.

Darüber hinaus ist Espresso stärker konzentriert als Kaffee, sodass die einzelnen Geschmackskomponenten der Bohnen intensiver zum Vorschein kommen. Mittlerweile werden für Kaffee und Espresso aber auch hellere Röstungen immer beliebter, die aufgrund der schonenderen Verarbeitung die fruchtigen Geschmackskomponenten noch deutlicher zum Ausdruck bringen.

Enthält Espresso mehr Koffein als Kaffee?

Entgegen der gängigen Meinung enthält ein Espresso nicht mehr Koffein als ein Kaffee. Im direkten Vergleich ist die Konzentration von Koffein in Espressobohnen zwar etwas höher, dafür wird Espresso in geringeren Mengen konsumiert. Während ein Espresso maximal 40 bis 60 ml groß ist und 30 bis 100 mg Koffein enthält, liegt die Größe eines Kaffees zwischen 100 und 300 ml bei einer Koffeinmenge zwischen 50 und 150 mg. Da bei der Zubereitung von Espresso die Kontaktzeit zwischen gemahlenen Bohnen und Wasser kürzer ist, bleibt die Konzentration von Koffein vergleichsweise gering.

Kaffee vs. Espresso: Unterschiede in Optik und Geschmack

Aufgrund der geringeren Wassermenge bei der Zubereitung ist ein Espresso konzentrierter und schmeckt intensiver als normaler Kaffee. Während in einem Espresso durchschnittlich 10 % Kaffeebohnen im Wasser gelöst sind, bringt es ein Filterkaffee auf nur etwa 2 %. Durch die höhere Konzentration wirkt ein Espresso dunkler und öliger als Kaffee. Des Weiteren entsteht durch den hohen Druck während der Extraktion die für einen Espresso typische Crema. Moderne Vollautomaten arbeiten allerdings auch bei der Kaffeezubereitung mit hohem Druck, sodass damit beim klassischen Kaffee ebenfalls eine Crema entsteht.

Gibt es Unterschiede zwischen Kaffee- und Espresso-Bohnen?

Bei Kaffeebohnen wird grundsätzlich zwischen den Arten Arabica und Robusta unterschieden. Arabica-Bohnen haben weniger Koffein und einen geringeren Säureanteil, wodurch ihr Geschmack als feiner empfunden wird. Robusta-Bohnen sind kräftiger, aber auch bitterer im Geschmack. Für reine Kaffeemischungen verwenden Kaffeeröster präferiert Arabica-Bohnen, während Espresso-Blends meist aus einer Mischung zwischen Arabica und Robusta bestehen.