Fast jeder, der eine manuelle Espressomaschine besitzt, hat schon einmal Espresso Channeling erlebt, und es ist nie eine angenehme Erfahrung. Der Geschmack und die Eigenschaften von Espresso-Kaffee bestehen in erster Linie aus Ölen und Verbindungen, die extrahiert werden, wenn gemahlener Kaffee, Hitze, Druck und Zeit im richtigen Verhältnis zueinanderstehen. Jede dieser Variablen kann um einen Bruchteil abweichen und das Ergebnis ist suboptimal.

Espresso Channeling oder Kanalbildung tritt auf, wenn das Wasser, das normalerweise ein gleichmäßiges Gewicht auf den Kaffeepuck ausübt und die Aromen herauszieht, schnell seinen Weg durch eine Lücke oder einen Riss im Puck findet, anstatt gleichmäßig durch das gesamte Bett zu fließen. Das bedeutet, dass das Wasser durch die Kanäle an dem Kaffeemehl vorbeifließt. Infolgedessen wird weniger als 100 % des gemahlenen Kaffees effektiv genutzt. Aromen und lösliche Stoffe werden ungleichmäßig aus dem Kaffee extrahiert, was für unausgewogene Geschmacksnoten im fertigen Espresso sorgt. Dies führt zu dem Grund, warum die Kanalisierung so schlecht ist: Sie ruiniert die Klarheit des Geschmacks in Ihrem Espresso. Als Ergebnis erhalten Sie einen Shot minderwertiger Qualität. Möchten Sie also eine perfekte Tasse Espresso genießen, müssen Sie wissen, auf welche Art und Weise sich Espresso Channeling verhindern lässt.

Espresso Channeling verhindern: Methoden für den idealen Espresso-Genuss

Obwohl Espresso Channeling häufig vorkommt, ist es oft schwer zu vermeiden, vor allem, wenn man die Ursache und die verschiedenen Präventionsmethoden nicht kennt. Es gibt unterschiedliche Gründe für die Kanalbildung. Ein häufiger Fehler ist ungleichmäßig verteilter Kaffee im Sieb. Dies kann dazu führen, dass im Puck Risse entstehen. Haben Sie zu viel oder zu wenig Kaffee verwendet, entsteht eine sogenannte Überdosierung bzw. Unterdosierung, was als Folge die Entstehung von Kanälen haben kann.

Typische Fehler können überdies beim Tampern passieren. Möchten Sie Espresso Channeling verhindern, verwenden Sie beim Tampern einen ausreichenden und gleichmäßigen Druck. Wenn Sie auf einer Seite mehr Druck ausüben als auf der anderen, kann dies dazu führen, dass das Wasser auf den schwächeren Teil fließt. Eine zu leichte Pressung führt zu Channeling. Ferner sollen Sie vermeiden, mit dem Tamper gegen den Rand des Siebträgers zu schlagen, um die Kaffeereste zu beseitigen. Diese Vorgehensweise birgt die Gefahr, dass der Kaffeekuchen zerbricht und sich vom Rand des Siebträgers löst, was definitiv zu Rinnenbildung führt.

Espresso Channeling erkennen: Achten Sie auf diese Signale

Espresso Channeling können Sie ohne viel Mühe anhand des Geschmacks und der Optik erkennen. Wie bereits erwähnt, beeinträchtigt Channeling den Kaffeegeschmack durch eine Kombination von zu wenig und zu viel extrahiertem Kaffee. Der Espresso kann das Aroma nicht ausreichend entfalten, was zu einer herben, sauren und körperlosen Geschmacksnote führt.

Andere Hinweise können ebenfalls auf Kanalbildung deuten. Ist Ihr Espresso übermäßig wässrig oder weist er nur eine außergewöhnlich dünne, sehr helle Crema auf, ist dies ein Anzeichen dafür, dass sich im Kaffeekuchen Kanäle formiert haben. Außerdem lässt sich eine unvollständige Extraktion am Fluss des Kaffees erkennen. Normalerweise dauert es mindestens drei Sekunden, bis der Espresso in die Tasse läuft. Die Bezugszeit beträgt etwa 25 Sekunden. Fließt der Kaffee schneller aus dem Siebträger heraus und ist der Fluss ungleichmäßig, deutet dies unmissverständlich auf Espresso Channeling hin.