Cascara, auch Cascara-Kaffee, Cascara-Tee oder Kaffeekirschentee genannt, ist ein Tee, der aus den Schalen der Kaffeekirsche hergestellt wird. Das Getränk, das hierzulande Trendpotenzial hat, blickt auf eine lange Tradition zurück. Der Tee beinhaltet nicht nur jede Menge Koffein, das Ihnen den Start in den Tag erleichtert, sondern verwertet auch jenen Teil der Kaffeekirsche, der häufig einfach entsorgt wird.

Was ist Cascara?

Um zu verstehen, was Cascara ist, lohnt sich zuerst ein Blick auf die Kaffeekirsche – die Steinfrucht der Kaffeepflanze. Kaffeekirschen sind aus sieben Schichten aufgebaut, wobei im Inneren die Kaffeebohnen zu finden sind, aus denen klassischer Bohnenkaffee hergestellt wird. Während ihres Reifungsprozesses, der etwa zehn Monate dauert, sind Kaffeekirschen zuerst grün, später gelb und schlussendlich rot. Das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche überzeugt mit einem süßlichen Geschmack, die äußere Schicht ist hingegen für Menschen ungenießbar.

Häufig werden von der Kaffeekirsche lediglich die Kaffeebohnen verwertet. Bei der Herstellung von Cascara ist das jedoch anders, denn hier kommen auch die Schalen, die die Kaffeebohnen umschließen, und teils auch das (getrocknete) Fruchtfleisch zum Einsatz. Diese werden zerkleinert und getrocknet und abschließend mit heißem Wasser zu einem Tee aufgegossen.

Wie Cascara schmeckt, lässt sich nicht verallgemeinernd beschreiben. Denn der Geschmack des Tees ist von der verwendeten Kaffeesorte abhängig. Cascara gibt es mit einer angenehmen Honignote, das Getränk kann aber ebenso nach Früchtetee schmecken oder auch ein herbes Aroma haben. Neben dem Geschmack ist die Wirkung von Cascara-Tee durchaus interessant, denn dem Kaffeekirschentee wird sechs- bis achtmal mehr Koffein als Kaffee nachgesagt.

Cascara – hier findet der koffeinhaltige Tee seinen Ursprung

Währen Cascara in Europa eher den Status als Trendgetränk genießt, hat der Tee in den Anbauregionen eine lange Geschichte. So wird beispielsweise in Bolivien, Nicaragua, Panama oder im Jemen bereits seit Jahrhunderten Cascara getrunken. Auch die Verwendung als sogenannter Quishar ist geläufig. Hierbei handelt es sich um Cascara mit Zimt, Zucker, Milch, Ingwer und Kardamom. Häufig konnten sich die Kaffeebauern selbst keinen Kaffee leisten, weswegen sie stattdessen die Schalen der Kaffeekirsche nutzten. Aus diesem Grund wurde Cascara lange Zeit als „Arme-Leute-Kaffee“ bezeichnet.

Was hat es mit dem Cascara-Verbot auf sich?

Zeitweise wurde Cascara als „Novel Food“ gelistet. Diese Kennzeichnung betrifft Lebensmittel, die vor 1997 nicht oder kaum in der EU verzehrt wurden und zuerst einer Zulassung benötigen, bevor sie verkauft und konsumiert werden dürfen. Seit 2017 mussten viele Start-ups den Verkauf von Cascara einstellen, um keine Strafen zu riskieren. Seit 2022 sind Cascara-Produkte in der EU jedoch wieder zugelassen und gelten dementsprechend als sichere Lebensmittel, die vertrieben und konsumiert werden dürfen.

Die Annahme, dass Cascara giftig sei, ist im Übrigen falsch. Diese Vermutung kommt lediglich durch die Verwechslung mit Cascara sagrada zustande – einem pflanzlichen Medikament, das aus Extrakten aus der Rinde des Amerikanischen Faulbaums gewonnen wird. Diese Rinde ist im frischen Zustand giftig. Mit dem Kaffeekirschentee hat das aber nichts zu tun.

Cascara-Tee Zubereitung: So gelingt das Getränk zu Hause

Cascara können Sie ganz einfach zu Hause zubereiten:

1.       Gießen Sie etwa fünf Löffel der getrockneten Kaffeekirsche mit einem Liter heißen Wasser auf.

2.       Lassen Sie den Tee vier bis fünf Minuten lang ziehen.

Um Pestizidbelastungen zu vermeiden, setzen Sie am besten auf Cascara in Bio-Qualität. Der Tee schmeckt frisch aufgebrüht, aber auch kalt können Sie Cascara servieren, zum Beispiel mit Eiswürfeln. Abgekühlter Kaffeekirschentee eignet sich außerdem gut, um ihn mit Saft, Limonade oder Zitronenscheiben zu einem erfrischenden Sommerdrink zu mixen. In der kalten Jahreszeit wird aus Cascara mit Zimt und Ingwer ein wärmendes Wintergetränk.